Hormonersatztherapie HRT und Brustkrebsrisiko

Hormonersatztherapie HRT und Brustkrebsrisiko

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Willkommen zur Diskussion über Hormonersatztherapie (HRT) und Brustkrebsrisiken

HRT & Brustkrebsrisiken

Willkommen zu dieser Folge von Fitness und Gesundheit mit mir – Mimi Lawrence. Dies ist die Episode, nach der so viele von Euch auf unterschiedliche Weise gefragt haben. Und ich freue mich wirklich, wenn du diese Episode mit deiner Familie und Freundinnen teilen wirst, um diese wichtigen Informationen zu teilen.

Rolle und Grenzen meiner Beratung zu HRT

Die Bedeutung einer fachärztlichen Beratung bei der Entscheidung zur Hormonersatztherapie

Ich möchte gleich zu Beginn klarstellen, dass ich kein Mediziner bin. Meine Ausführungen basieren auf eigener Recherche und sollen informativ sein. Wenn Du eine Hormonersatztherapie (HRT) in Erwägung ziehst, ist es unerlässlich, Dich ausführlich von einem qualifizierten Arzt beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass dies die richtige Entscheidung für Deine persönlichen Gesundheitsbedürfnisse ist.

Interaktion und Unterstützung durch die Community

Die Bedeutung des Austauschs über Menopause und Hormonersatztherapie in sozialen Medien

Die Wechseljahre und die Menopause beschäftigen einfach super viele Frauen just in diesem Moment. Und ich finde das ganze Thema so spannend und ich freue mich, dass wir uns auch auf Instagram dazu immer mehr austauschen. Es gibt so viele Fragen von euch – zu den unterschiedlichsten Themen und ich habe richtig Spass daran, mich mit euch auszutauschen, für euch zu nachzuforschen und zu recherchieren und meine Ergebnisse mit euch zu teilen. Damit ich das auch weiterhin für euch kostenlos habe ich tolle Partner an meiner Seite, die meine Arbeit für euch unterstützen. Und ich wähle meine Partner wirklich sehr sorgfältig aus, und arbeite mit allen schon jahrelang zusammen.
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Die Verbindung zwischen HRT, Brustkrebs und weiteren Gesundheitsrisiken

Heute besprechen wir welcher Zusammenhang zwischen Brustkrebs und der Hormonersatztherapie besteht? Wir beschäftigen uns mit der Angst vor Herzkrankheiten, Schlaganfällen und auch venöse Thromboembolie, einschließlich Venenthrombose und Lungenembolie in Verbindung mit der Hormonersatz Therapie.

Einfluss der Women’s Health Initiative auf das Verständnis von HRT

Langzeitfolgen der WHI-Studie und ihre Auswirkungen auf die öffentliche Wahrnehmung

Es gibt eine große klinische Studie, die die Angst vor Brustkrebs wirklich sehr stark befeuert hat und die viele Frauen zum sofortigen absetzen der Hormonersatztherapie brachte. 

Die Rede ist von der Womens Health Initiative (WHI)[1] [2]. Die Women’s Health Initiative (WHI) ist eine der größten und am längsten laufenden Gesundheitsstudien bei Frauen in den Vereinigten Staaten, die ursprünglich darauf abzielte, die Vor- und Nachteile von Hormonersatztherapie (HRT), Ernährungsumstellung zur Reduzierung von Herzerkrankungen und Calcium- sowie Vitamin-D-Supplementierung zur Prävention von Osteoporose und anderen Erkrankungen zu untersuchen.

Die initialen Ergebnisse, die Anfang der 2000er Jahre veröffentlicht wurden, zeigten ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs, Herzkrankheiten und Schlaganfälle bei Frauen, die eine Kombinationstherapie aus Östrogen und Progesteron erhielten, was natürlich zu einem starken Rückgang der Verwendung von HRT führte.

In den folgenden Jahren wurden jedoch neue Analysen und Studien durchgeführt, die die Daten speziell nach Altersgruppen aufteilten und zu differenzierteren Ergebnissen kamen. 

Insbesondere für Frauen in der frühen Postmenopause (Alter 50-59) zeigten spätere Analysen und Metaanalysen der WHI-Daten und anderer Studien, dass die HRT tatsächlich mit einem reduzierten Risiko für Herzkranzgefäßerkrankungen und einer reduzierten Gesamtmortalität verbunden sein kann, wenn sie früh nach der Menopause begonnen wird.

Eine weitere Studie aus Dänemark[3] erschien 2012; die sogenannte „Dänische Osteoporose-Präventionsstudie“ (Danish Osteoporosis Prevention Study). Diese Studie kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass Frauen, die früh nach der Menopause mit einer kombinierten HRT begannen und diese über einen Zeitraum von 10 Jahren fortführten, ein signifikant reduziertes Risiko für Herzerkrankungen und eine niedrigere Mortalität aufwiesen, verglichen mit Frauen, die kein HRT erhielten.

Warum auch immer: aber diese Daten fanden in den Medien leider keine angemessene Berichterstattung, und daher hält meiner Meinung nach auch die Angst vor einer HRT bei vielen Frauen und Ärzten bis heute an. Wieder einmal mangelt es an richtiger Aufklärung. 

Schauen wir uns also diese Studie der Women’s Health Initiative mal genauer an: 

  • die Ergebnisse, 
  • die Fehlinterpretationen 
  • und auch die Frage ob eine Hormontherapie sicher ist? 

Die Hormonersatztherapie bei Frauen in den Wechseljahren gibt es schon seit langer Zeit. Sie wurde schon vor über 100 Jahren in den 1920er Jahren entdeckt. In dieser Zeit wurde entdeckt, dass Östrogen tatsächlich synthetisiert werden kann. 

1929 gelang es dem Forscher Adolf Butenandt in Toronto, aus dem Urin trächtiger Stuten ein Produkt namens Premarin zu synthetisieren. Premarin ist eine Mischung aus vielen verschiedenen Formen von Östrogen, darunter auch Pferdeöstrogen. 

Butenandt erhielt sogar ein Patent auf diese Entdeckung. Das war eine Sensation in dieser männerdominierenden Zeit. Es wurde plötzlich beworben, dass Frauen mehr Lust verspüren würden, dass sie sogar ihr Leben verlängern könnten, wenn sie dieses Medikament einnehmen würden. 

Die Frauen waren begeistert. Es gab nur positive Stimmen. Keine einzige Gegenmeinung. Und das Medikament erfreute sich zu 100% Beliebtheit. 


Doch das sollte sich in den 70er Jahren ändern. Denn in den 70er Jahren fand man heraus, dass die alleinige Einnahme von Östrogen- vorausgesetzt man hatte eine Gebärmutter-  das Risiko für Gebärmutterkrebs erhöhte. 

Das war das Ergebnis der vorhin zitierten WHI Studie. Und fast alle Rezepte für die HRT fielen komplett und ersatzlos weg.

Die Forschenden gaben sich nicht mit ihren bisherigen Erkenntnissen zufrieden und setzten ihre Forschung fort. Dabei entdeckten sie, dass die Hinzufügung von Progesteron, einem Hormon, das normalerweise nach dem Eisprung während des Menstruationszyklus produziert wird, das Risiko für Gebärmutterkrebs verringern könnte. 

Zu jener Zeit stand allerdings nur eine synthetische Variante dieses Hormons, bekannt als Gestagen, zur Verfügung. 

Durch die Einführung dieses synthetischen Gestagens in die Hormontherapie konnten sie das Risiko für Gebärmutterkrebs reduzieren. 

Daher wurde Frauen die Hormontherapie in aufeinanderfolgenden Schritten verschrieben, wobei zunächst Östrogen und dann das Gestagen hinzugefügt wurde.

Das Problem dieser Methode: Viele Frauen hatten selbst in ihren 60ern noch ihre Menstruation. Dabei empfanden viele Frauen die Menstruation nach der Menopause wirklich als störend. 

Um dies zu vermeiden, stellte man fest, dass eine tägliche Einnahme von Progestin- eine synthetische Form von Progesteron- das Auftreten der Menstruation verhindern konnte.

Genau diese Methode wurde als kontinuierliche kombinierte Hormontherapie bekannt. 

Sie vereinfachte das Schema der Hormonersatztherapie und machte es für viele Frauen attraktiver, da sie nun endlich keine Menstruation mehr hatten. 

Die Popularität dieser Behandlungsform wuchs weiter, als die Nurses Health Study[4] in den 1980er Jahren zeigte, dass eine Hormontherapie, die zu Beginn der Menopause eingeleitet und über mehrere Jahre fortgesetzt wurde, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen signifikant senken konnte. 

Herz Kreislauf  Erkrankungen waren und sind die häufigste Todesursache bei postmenopausalen Frauen, sodass die Möglichkeit, ihr Risiko zu senken, als großer Vorteil angesehen wurde. Herz Kreislauf Erkrankungen umfassen Zustände wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzinsuffizienz.  Während der Menopause erfahren wir Frauen eine Reihe von körperlichen Veränderungen, darunter eben auch eine Abnahme der Östrogenproduktion und eine Zunahme des Bauchfetts, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für andere arterielle Erkrankungen führen kann. Eben diese Veränderungen können dazu führen, dass die Arterien dicker und steifer werden, wodurch das Risiko für Herzkrankheiten steigt[5]

Zusätzlich wurde festgestellt, dass bestimmte reproduktive und metabolische Faktoren wie zum Beispiel Bluthochdruck während der Schwangerschaft, das Risiko für Herz Kreislauf Erkrankungen in späteren Lebensphasen erhöhen können. 

Frauen, die bestimmte Schwangerschaftskomplikationen erlebten, wie zB Präeklampsie hätten ebenfalls ein signifikant höheres Risiko für Herzerkrankungen, Herzinsuffizienz und sogar auch Klappenerkrankungen[6]

Daher ist es so wichtig für Frauen- gerade in der Übergangsphase zur Menopause und auch danach präventive Maßnahmen zu ergreifen, um ihr Risiko für Herz Kreislauf Erkrankungen zu senken. Dazu gehören die Überwachung und Kontrolle des Blutdrucks, ein gesundes Körpergewicht, regelmäßige Aktivität und eine gesunde Ernährung [7]

Ich finde wirklich, dass das wichtig ist, das immer und immer wieder zu betonen, da es leider immer noch viel zu wenig Menschen wissen und darauf achten. 

Trotz der anfänglichen Begeisterung für die potenziellen Vorteile der Hormontherapie bezüglich der Prävention von Herzerkrankungen äußerte das National Institute of Health in den Vereinigten Staaten Bedenken. 

Es betonte, dass zwar bekannt sei, dass Hormontherapie Hitzewallungen wirksam behandelt, es jedoch unklar blieb, ob sie auch tatsächlich Herzkrankheiten vorbeugt. 

Dies führte zu weiteren Untersuchungen und Debatten über den Einsatz der Hormonersatztherapie nicht nur zur Behandlung menopausaler Symptome, sondern auch als präventive Maßnahme gegen Herzerkrankungen.

Diese Nurses Health Study aus den 80er Jahren beschäftigte sich mit Krankenschwestern. 

Das Endergebnis dieser Studie zeigte einen signifikanten Rückgang des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen, die die Menopause mit einer Hormontherapie einleiteten und diese mehrere Jahre lang einnahmen.

Natürlich steigerte dies die Beliebtheit der Einnahme einer Hormontherapie, nicht nur zur Behandlung der Symptome, sondern möglicherweise auch zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die ja bei Frauen nach der Menopause die häufigste Todesursache sind. 

Ich meine, was würdest du tun? Wenn es vermeintlich etwas geben würden, das verhindern könnte, dass du ein Herz Kreislauf Erkrankungen erleidest? Das klingt schon irgendwie zu schön, oder? 

Genau daher ruderte das National Institute of Health in den Vereinigten Staaten zurück und sagte: dass man wissen, dass die Einnahme einer Hormontherapie Hitzewallungen behandelt, aber niemand sei sich zu 100% sicher, ob sie Herzerkrankungen vorbeugen könnte. 

Aus diesem Grunde müsste eine randomisierte Kontrollstudie durchgeführt werden, die den Goldstandard für Studien darstellt. 

Um zu verstehen, ob eine Hormontherapie wirklich hilft, sollte man Frauen, die Hormone nehmen, mit denen vergleichen, die keine Hormone verwenden. Die Nurses Health Study stieß auf Kritik wegen des sogenannten „Gesunde-Nutzer-Effekts“. 

Das bedeutet, Frauen, die sich für eine Hormontherapie entschieden, kümmerten sich oft besser um ihre Gesundheit, machten mehr Sport und waren meist schlanker. 

Deshalb dachten einige, die Ergebnisse könnten verzerrt sein, vielleicht wussten sie es auch einfach nicht genau. 

Um das zu klären, startete man von 1993 bis 1998 die „Women’s Health Initiative“, eine Studie dieser Art, die so umfassend ist, dass sie einzigartig bleibt.

Es handelt sich um eine prospektive randomisierte Kontrollstudie. Es wurde in 40 Zentren in den USA durchgeführt.

Es wurde untersucht, ob die Einnahme einer Hormontherapie den Alterskrankheiten vorbeugen könne.

Es wurde ein globaler Index erstellt, der mehrere Krankheiten umfasste, die für Frauen mit zunehmenden Alter wichtig waren. 

Dieser globale Index umfasste Krankheiten wie z.B. koronare Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Brustkrebs, Darmkrebs, Endometriumkrebs, Hüftfrakturen sowie Todesfälle durch andere Ursachen. 

Ziel war es, ein umfassendes Bild der Gesundheit und der Risiken zu erhalten, um fundierte Entscheidungen über die Vor- und Nachteile von Interventionen wie der Hormonersatztherapie treffen zu können[8]

Wichtig zu betonen ist, dass es sich hier nicht um eine Studie handelte, um festzustellen, ob die Einnahme einer Hormontherapie Hitzewallungen behandelt. 

Diese Studie schaute sich koronare Herzkrankheiten an, sie schauten sich Schlaganfälle an, sie schauten sich Frakturen an, sie schauten sich Vorfälle von Darmkrebs an, sie schauten sich Gebärmutterkrebs und alle Krebsarten an. 

Insgesamt wurden fünf wichtige Dinge untersucht.

Daneben hat sich diese Studie auch mit Todesfällen befasst. Sie untersuchte thrombotische Risiken wie tiefe Venenthrombosen, Lungenembolien und Brustkrebsvorfälle. 


Die Studie wurde allerdings vorzeitig beendet, weil ein vorab festgelegtes Risikoniveau, die sogenannte Hazard Ratio, überschritten wurde. 

Die Hazard Ratio ist ein Maß für das Risiko, das mit einer bestimmten Behandlung oder Intervention im Vergleich zu einer Kontrollgruppe verbunden ist. 

In diesem Kontext wurde ein Grenzwert für die Hazard Ratio definiert, um die Sicherheit der Teilnehmerinnen zu gewährleisten.

Wenn dieser Grenzwert erreicht oder überschritten wurde, sei es für den globalen Index, der mehrere Krankheiten umfasste, oder für jede dieser einzelnen Variablen (spezifische Krankheiten oder Risikofaktoren), wurde entschieden, die Studie aus Sicherheitsgründen abzubrechen. 

Dies ist eine übliche Vorgehensweise in klinischen Studien, um die Teilnehmer vor potenziell schädlichen Auswirkungen der untersuchten Intervention zu schützen.

Daher hat diese Studie auch so einen großen Einfluss auf die Geschichte der HRT. 

Die Women’s Health Initiative (WHI) hat verschiedene Teile, darunter einen Beobachtungsteil, bei dem einfache Daten von Frauen gesammelt wurden, ohne dass sie spezielle Behandlungen erhielten. 

Es gab auch eine Fortsetzung der Studie um 25 Jahre, um langfristige Effekte zu untersuchen. 

Besonders wichtig waren zwei Gruppen: 

Eine Gruppe bildeten ca. 16.000 Frauen, die noch eine Gebärmutter hatten. Für diese Gruppe wurde eine spezifische Behandlung in Betracht gezogen. 

Diese verschiedenen „Arme“ der Studie helfen Forschern zu verstehen, wie unterschiedliche Behandlungen oder das Fehlen von Behandlungen die Gesundheit von Frauen beeinflussen können.

Dann gab es auch eine Gruppe von etwa 8.000 Frauen, die eine spezifische Hormontherapie erhielten. 

Diese Therapie bestand aus Premarin (konjugiertes Pferdeöstrogen, gewonnen aus Pferden) und Medr oxy progesteron acetat, dem zu jener Zeit am häufigsten verschriebenen synthetischen Gestagen. 

Beide Medikamente waren damals die am weitesten verbreiteten Hormonbehandlungen.

Daneben gab es noch einen weiteren – so genannten „ungehinderten Arm“ der Studie, der insgesamt etwa 10.000 Frauen umfasste. 

Diese Gruppe wurde in zwei Untergruppen geteilt: 

etwa 5.000 Frauen, die das Medikament (nur Premarin, da ihre Gebärmutter entfernt wurde und daher kein Gestagen benötigt wurde, um das Risiko von Gebärmutterkrebs zu minimieren) erhielten, und etwa 5.000 Frauen, die ein Placebo erhielten. 

Die Tatsache, dass einigen Frauen nur Premarin verschrieben wurde, liegt daran, dass sie keine Gebärmutter mehr hatten und somit kein Risiko für Gebärmutterkrebs bestand, das durch die Östrogenkomponente der Hormontherapie erhöht werden könnte. In Fällen, wo die Gebärmutter noch vorhanden ist, wird oft ein Gestagen hinzugefügt, um diesem Risiko entgegenzuwirken.

In der Studie waren rund 5.000 Frauen, die das Hormonpräparat Premarin erhielten, während eine gleich große Gruppe ein Placebo bekam. Geplant war, die Untersuchung acht Jahre lang durchzuführen. Jedoch musste der Teil der Studie, in dem Frauen sowohl Premarin als auch Provera (ein Progesteron-Medikament) nahmen, vorzeitig nach etwa fünf Jahren beendet werden. Der Grund dafür war ein unerwartet hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Brustkrebs, welches die vorab definierten Sicherheitsgrenzen überschritt.

Der andere Teil der Studie, in dem die Frauen nur Premarin erhielten, dauerte fast sieben Jahre. Dieser Teil wurde verlängert, da das Schlaganfallrisiko zwar leicht erhöht war, bei einer erneuten Überprüfung der Daten aber statistisch nicht signifikant erschien.

Die Herausforderung ergab sich, als die Studienergebnisse vorzeitig an die Öffentlichkeit gelangten, noch bevor alle Forschenden und Teilnehmenden umfassend informiert werden konnten. 

Dies sorgte für Verunsicherung und führte dazu, dass etwa 80% der Frauen, die Hormontherapien erhielten, diese abbrachen. 

Das Jahr 2002 wird daher oft als Wendepunkt beschrieben, ein „Tsunami“ in der Wahrnehmung und Anwendung der Hormontherapie: Viele Frauen setzten eine Behandlung aus, die bis dahin ihre menopausalen Beschwerden effektiv gelindert hatte, und standen plötzlich ohne die gewohnte Unterstützung da.

Was waren Ergebnisse, die den Menschen tatsächlich Angst machten? 

Es waren hauptsächlich die Brustkrebserkrankungen, die die Angst der Frauen schnürten. Und diese Angst hält sich bis heute. 

Komischer weise scheinen alle Menschen – warum auch immer- nicht so viel Angst vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu haben.

Problem 1: Teilnehmer der Studie:  Gab es tatsächlich einen Anstieg der Befunde zu Brustkrebs und/oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen? 

An dieser Studie nahmen etwas mehr als 27 Tausend Frauen teil. 

Das Durchschnittsalter lag bei 63 Jahren. Es handelte sich also nicht wirklich um eine Studie mit symptomatischen Frauen, die gerade in den Wechseljahren waren. 

Nur ein Drittel der Frauen war zwischen 50 und 59 Jahre alt. 

Das bedeutet aber auch, dass das Risiko für Frauen im Alter von 50 bis 59 Jahren, die die Gruppe mit den meisten Symptomen darstellen, wirklich nicht besorgniserregend war!

Wenn wir die Wirkung von Östrogen allein auf die Gesundheit betrachten, zeigt sich ein interessantes Bild: 

Bei Frauen, die nur Östrogen nahmen, gab es im Durchschnitt fünf Fälle weniger von Herzkrankheiten pro 1.000 Frauen verglichen mit denen, die keine Hormontherapie erhielten. 

Bei der Kombination aus Östrogen und Progesteron waren es etwa 2,5 zusätzliche Fälle, was aber statistisch nicht wirklich aussagekräftig war.

Beim Risiko für Schlaganfälle blieben die Zahlen für Frauen, die nur Östrogen nahmen, ziemlich ausgeglichen, mit einem leichten Anstieg um 2,5 Fälle pro 1.000. Diejenigen, die sich für die Kombinationstherapie entschieden, mussten sich besonders vor tiefen Venenthrombosen in Acht nehmen – hier sah man einen deutlicheren Anstieg der Fälle.

Interessanterweise schien die alleinige Östrogeneinnahme das Brustkrebsrisiko leicht zu erhöhen, um etwa zwei bis drei Fälle pro 1.000, während die Kombinationstherapie mit einem leichten Rückgang der Fälle verbunden war. 

Darmkrebsrisiken verringerten sich bei alleiniger Östrogennutzung, blieben aber bei kombinierter Behandlung gleich.

Über alle Krebsarten hinweg zeigte sich kein signifikanter Unterschied bei der Kombinationstherapie, während die alleinige Östrogentherapie zu vier Fällen weniger führte. Interessant war auch der Einfluss auf Knochenbrüche: Die kontinuierliche Therapie reduzierte die Zahl der Frakturen um 12 Fälle pro 1.000 Frauen, die alleinige Östrogentherapie um acht.

Bezüglich der Sterblichkeit profitierten beide Gruppen, sowohl die mit alleiniger Östrogentherapie als auch die mit kombinierter Therapie, mit fünf Fällen weniger. Und beim Diabetesrisiko zeigten sich 13 Fälle weniger bei alleiniger Östrogeneinnahme im Vergleich zu fünf Fällen weniger bei kontinuierlicher Einnahme.

All diese Ergebnisse werfen ein Licht darauf, wie komplex die Wirkung der Hormontherapie auf verschiedene Gesundheitsaspekte sein kann, insbesondere bei Frauen, die menopausale Symptome erleben, obwohl diese Studie keine spezifischen Symptome wie Hitzewallungen berücksichtigte.

Diese Ergebnisse legen dar, dass eine HRT für Frauen im Alter zwischen 50 bis 59 scheinbar relativ harmlos ist. 

Kürzlich wurden Daten aus einer 18- bis 20-jährigen Nachbeobachtungsstudie veröffentlicht, die die Folgen der Hormontherapie nach ihrem Ende beleuchten. Bei Frauen, die ausschließlich mit Östrogen behandelt wurden, zeigte sich, dass die vorteilhafte Wirkung auf die Senkung des Brustkrebsrisikos bestehen bleibt, wobei eine Reduktion um mehr als 30 % verzeichnet wurde. 

Diese Erkenntnisse legen nahe, dass für Frauen zwischen 50 und 59 Jahren, die entweder eine Kombinationstherapie aus Östrogen und Progesteron oder eine reine Östrogentherapie erhielten, ein deutlicher Nettonutzen besteht.

Aber woher kommt dann diese Angst vor einem Zusammenhang zwischen Brustkrebs und der Hormontherapie?

Tatsächlich bestand bei den Frauen, die Östrogen und Gestagen, also Medroxy progesteron acetat, einnahmen, ein sehr leicht erhöhtes Brustkrebsrisiko. 

Und wann immer Frauen hören, dass das Brustkrebsrisiko geringfügig erhöht ist, hängt es natürlich immer von der einzelnen Frau ab, was sie als Risiko wahrnimmt. 

Wenn ich Dir zum Beispiel sagen würde, dass das Risiko zwei zusätzliche Fälle pro tausend beträgt, würdest Du vielleicht sagen: Ach das ist ja gar nichts. Für eine andere Frau, die vielleicht ihre Schwester an Brustkrebs verloren hat wäre es vielleicht ein viel zu hohes Risiko. 

Fakt ist: es handelt sich nicht um ein Nullrisiko, aber zwei zusätzliche Fälle pro Tausend ist auch kein Grund Panik zu verbreiten. 

Aber wie konnte es überhaupt so weit kommen, dass die Medien diese Panikmache zugelassen haben? Und dadurch die HRT so in Verruf gekommen ist. 

HRT BRUSTKREBS GEFAHR FÜR FRAUEN ZWISCHEN 50-59 JAHREN

Im WHI gab es 30 Fälle von Brustkrebs bei den Frauen, die nichts einnahmen. 30 Fälle im durchgehenden kombinierten Arm. Und bei den Frauen, die eine Hormontherapie erhielten, waren es 38.

Wir sprechen hier also von acht zusätzlichen Brustkrebsfällen in der Gesamtgruppe. 8 Fälle mehr bei der Altersgruppe zwischen 50 und 59 Jahren.

HRT BRUSTKREBS GEFAHR der Gruppe von 60-69 JAHREN

Auch in der Gruppe der 60 bis 69-jährigen waren die Endpunkte also ziemlich neutral. Es gab zwar etwas mehr tiefe Venenthrombosen, etwas mehr Herz-Kreislauf-Thrombosen, aber wirklich nicht wahnsinnig große Unterschiede.

HRT BRUSTKREBS GEFAHR IM ALTER ÜBER 70

Ganz anders sah es bei der Altersgruppe der ü70-jährigen aus. Es ist wichtig zu beachten, dass die Women’s Health Initiative (WHI) nicht die einzige Studie zu diesem Thema ist. Neben ihr gibt es weitere umfangreiche Untersuchungen, wie beispielsweise die Million Women Study aus Großbritannien, die sich mit den Auswirkungen einer Hormontherapie bei Frauen auseinandersetzen.

Während einige Studien auf ein erhöhtes Brustkrebsrisiko durch bestimmte Formen von Östrogen hinweisen, steht die WHI-Studie aufgrund ihrer rigorosen Methodik und regelmäßigen Teilnehmerüberprüfungen – inklusive halbjährlicher Anrufe und jährlicher Beurteilungen – im Zentrum der Aufmerksamkeit. Diese Sorgfalt hat der WHI-Studie den Ruf einer Goldstandard- Untersuchung eingebracht, deren Ergebnisse besonders aussagekräftig sind.

Die Interpretation und Vermittlung dieser Studienergebnisse an die Öffentlichkeit hat jedoch zu Missverständnissen und weitreichender Besorgnis geführt. Schlagzeilen, die besagen, dass eine Hormontherapie Brustkrebs verursachen kann, sowie ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle betonen, haben die Nuancen und das Gesamtbild vernachlässigt. Dies hat zu einer anhaltenden Verunsicherung geführt, die bis heute nachwirkt.

Besonders hervorzuheben ist jedoch, dass in einigen Studien – einschließlich der WHI – gezeigt wurde, dass Frauen, die ausschließlich mit konjugiertem Pferdeöstrogen behandelt wurden, langfristig ein reduziertes Brustkrebsrisiko aufweisen. Dieses bemerkenswerte Ergebnis hat aber nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die es verdient.

Es gibt einfach bestimmte Behandlungsmethoden, welche die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken, deutlich verringern können. Und ich persönlich finde, dass es eine sehr wichtige Information für Frauen weltweit ist, da es wirklich Hoffnung und auch praktische Möglichkeiten bietet, aktiv zur Verringerung ihres Brustkrebsrisikos beizutragen.

Im Kontext der Diskussion um die Hormonersatztherapie (HRT) deutet es darauf hin, dass trotz der Komplexität und der potenziellen Risiken der HRT, es spezifische Anwendungen oder Formen dieser Therapie gibt, die, wenn richtig angewendet und ausgewählt, nicht nur sicher sein können, sondern auch das Risiko für bestimmte Krebsarten senken könnte.

Brustkrebsrisiko für Frauen unter 50 Jahren

So ich bin 45 Jahre. Ist es nun für mich gefährlich eine HRT zu beginnen; als Frau in den Wechseljahren, die natürlich auch Angst vor einem Brustkrebsrisiko hat? Und erhöht es möglicherweise auch andere mögliche Krankheiten, wie Herz-Kreislauferkrankungen, oder Schlaganfall?

Wie würden Ärzte im Jahr 2024 mit dem heutigen Wissen meine Frage beantworten? Das erschreckende ist: egal, wo ich gesucht habe, ich habe keine Daten für meine Altersgruppe gefunden. Die Studie hat Frauen zwischen 50 und 79 Jahren untersucht. Keine einzige Person dieser Studie war unter 50 Jahren.

Viele Frauen zwischen 30 und Mitte Ende 40 nehmen die Antibabypille oder andere orale Kontrazeptive. Die Dosis der Hormone in den meisten Antibabypillen oder oralen Kontrazeptiva, die Frauen zur Verhütung einnehmen, ist viermal höher als die Hormondosis, die in Hormontherapien oder Hormonersatztherapien zur Behandlung von Wechseljahressymptomen verwendet wird.

Diese Hormonersatztherapien zielen darauf ab, nur die Hormonmenge zu ersetzen, die der Körper einer Frau in der frühen Phase ihres Menstruationszyklus natürlich produzieren würde. Das bedeutet, dass selbst mit der Hormonersatztherapie die Hormonmenge im Körper einer Frau nicht die Spitzenwerte erreicht, die typischerweise in der Mitte oder in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus einer menstruierenden Frau auftreten.

Einfacher formuliert: Die Verhütungspillen, die einige Frauen einnehmen, enthalten im Vergleich zur Hormonbehandlung für Wechseljahressymptome eine deutlich höhere Hormondosis. Die Hormonbehandlung in den Wechseljahren soll nur so viel Hormone zuführen, wie eine Frau zu Beginn ihres Zyklus natürlich produzieren würde, was weit unter den Hormonspitzen liegt, die während des Zyklus auftreten.

Es handelt sich also um eine niedrig dosierte Therapie zur Behandlung von Symptomen. Der Hauptgrund für die Einnahme einer Hormontherapie besteht derzeit darin, die Symptome der Menopause zu behandeln.

Wusstest du, dass in den USA die Hormontherapie auch zur Vorbeugung von Knochenschwund zugelassen ist, was für Frauen mit zunehmendem Alter äußerst wichtig ist? Aber in erster Linie ist es auch in den USA ein Medikament zur Behandlung von Symptomen der Wechseljahre | Menopause.

HRT und Schlafprobleme

Nehmen wir mal an, du bist eine 52 Jahre alte Frau, die seit geraumer Zeit überhaupt nicht schlafen kann. Die Damen, die unter Schlafprobleme leiden können ein Lied davon singen: Morgens wacht man völlig gerädert auf; die Stimmung ist daher auch auf den Tiefpunkt. Und was war noch mal gleich die Libido?

Wenn du dich nun fragst, ob eine HRT der richtige Weg ist, ist auf jeden Fall eine sorgfältige individuelle Entscheidung über eine mögliche Hormontherapie notwendig, die alle persönlichen Risikofaktoren und auch deinen allgemeinen Gesundheitszustand berücksichtigt.

Für Frauen in dieser Altersgruppe, die insgesamt gesund sind – mit stabilem Blutdruck, normalem Blutzuckerspiegel, gesundem Gewicht und einem aktiven Lebensstil –, ist das Risiko einer Hormontherapie sehr gering. Zudem deuten immer mehr Beweise darauf hin, dass eine Hormontherapie, insbesondere die Einnahme von Östrogen in den ersten 10 Jahren nach der Menopause, positive Auswirkungen auf die Herzgefäßgesundheit haben kann, auch wenn sie aktuell nicht speziell zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfohlen wird.

Die Entscheidung für eine Hormontherapie sollte also immer unter Berücksichtigung der individuellen Gesundheit und vor allem auch in Absprache mit einem Arzt getroffen werden.

Eine Hormontherapie ist auf keinen Fall ein Allheilmittel für alles.

Wenn du allerdings unter starken Hitzewallungen leidest, aber auch noch deine Periode hast könntest du ggfs. von einer HRT profitieren. Denn in solchen Fällen kann eine HRT die Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern; gerade wenn die Symptome als Folge einer perimenopausalen hormonellen Schwankung auftreten, d.h., der Übergang zur Menopause beginnt, aber die Menstruation noch nicht vollständig aufgehört hat.

Hier würden die meisten Ärzte vermutlich auf die so genannte sequenzielle Therapie zurückgreifen. Bei der sequenziellen HRT wird Östrogen die meisten Tage des Monats gegeben, Progesteron wird hingegen für eine kürzere Periode (typischerweise 10-14 Tage pro Monat) hinzugefügt.

Dieser Ansatz imitiert den natürlichen Menstruationszyklus näher und ist geeignet, um Endometrium Hyperplasie (eine mögliche Verdickung der Gebärmutterauskleidung) zu verhindern, die auftreten kann, wenn Östrogen ohne Progesteron gegeben wird.

Die Entscheidung für eine HRT hängt immer von verschiedenen Faktoren ab; einschließlich des Alters der Frau, des Zeitpunkts im Menstruationszyklus und der spezifischen Symptome. Es ist immer wichtig, diese Entscheidung gemeinsam mit einem Arzt deines Vertrauens zu treffen, um eine Behandlung zu wählen, die deinen individuellen Bedürfnissen und Risikofaktoren am besten entspricht.

Meistens treten in den Wechseljahren und der Menopause die folgenden Symptome gemeinsam auf: Hitzewallungen, Nachtschweiß, Stimmungsschwankungen und auch Schlafstörungen.

Eine HRT kann helfen; aber noch mal: wir haben auch letzte Woche darüber gesprochen: es gibt kein einziges Wundermittel auf der Welt: so ist es auch mit der HRT. Auch die HRT ist kein Allheilmittel.

Jetzt fragen sich bestimmt viele Zuhörerinnen, ob sie eine HRT ausprobieren sollen, oder nicht; gerade wenn wir in der letzten Phase unserer Menstruationszeit sind. Ich habe im Zuge der Recherche dieses Podcast herausgefunden, dass es bei der Nachuntersuchung der Damen der WHI Studie keinen Unterschied in der Sterblichkeit zwischen den Frauen, die eine Hormontherapie erhielten, und denen, die keine Hormontherapie erhielten gab (Allerdings waren diese Damen im Durchschnitt 63 Jahre alt).

Es gab zwar bei den Frauen, die früher mit der Hormontherapie begannen, zwar weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen, letztlich aber keine wirklich statistisch signifikanten Unterschiede beim Tod. Laut aktueller wissenschaftlicher Sicht konnten kein signifikanter Unterschiede bezüglich der Gesamtmortalität, also dem Risiko zu sterben festgestellt, zwischen Frauen die HRT verwendeten und denen sie es nicht taten.

Nehmen wir mal an, du bist 53 Jahre alt. Du hattest deine letzte Menstruation und möchtest nun ob du eine Hormontherapie machen sollst?

Wusstest du, dass bei Frauen, bei denen Hitzewallungen sehr früh auftreten und auch über viele Jahre anhalten ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch für die Entwicklung von Diabetes haben?

Eine Studie, die im „Journal of the American Heart Association“ veröffentlicht wurde, fand heraus, dass Frauen, die vor der Menopause Hitzewallungen erlebten, ein höheres Risiko für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufwiesen. Eine andere Studie, veröffentlicht in „Menopause“, zeigte, dass lang anhaltende Hitzewallungen ebenfalls mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sind. Der genaue Mechanismus, wie Hitzewallungen diese Risiken beeinflussen, ist nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass sie mit Veränderungen in den Blutgefäßen, Entzündungen und hormonellen Schwankungen zusammenhängen könnten, die die Herzgesundheit beeinflussen.

Hinsichtlich Diabetes gibt es Hinweise darauf, dass die hormonellen Schwankungen und möglicherweise damit verbundene metabolische Veränderungen, die mit lang anhaltenden oder früh beginnenden Hitzewallungen einhergehen, auch das Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes erhöhen könnten.

Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass die wiederholten und langanhaltenden hormonellen Schwankungen, die mit Hitzewallungen verbunden sind, den Glukosestoffwechsel beeinflussen. Diese Beeinträchtigung kann eine Rolle bei der Insulinresistenz spielen, einem Schlüsselfaktor bei der Entwicklung von Typ-2-Diabetes. Insulinresistenz bedeutet, dass der Körper weniger effizient auf das Hormon Insulin reagiert, was notwendig ist, um den Blutzuckerspiegel nach dem Essen zu regulieren. Über die Zeit kann dies zu chronisch erhöhten Blutzuckerwerten führen, was schließlich zur Diagnose von Diabetes führen kann. Zusätzlich könnten Entzündungsprozesse, die durch die hormonellen Schwankungen während der Hitzewallungen verstärkt werden, zur Verschlechterung der Insulinresistenz beitragen. Entzündungsmarker sind bei Frauen mit intensiven und häufigen Hitzewallungen oft erhöht, und chronische Entzündungen sind bekannt dafür, dass sie eine Rolle in der Entwicklung von sowohl kardiovaskulären Erkrankungen als auch Diabetes spielen.

Es ist auch denkbar, dass der Stress, der mit lang anhaltenden Hitzewallungen verbunden ist, zur Freisetzung von Stresshormonen wie Cortisol führt, welche die Insulinsensitivität weiter beeinträchtigen und somit das Diabetesrisiko erhöhen können. Diese Zusammenhänge werden in der medizinischen Forschung weiterhin untersucht, um bessere präventive und therapeutische Strategien für Frauen zu entwickeln, die von diesen menopausalen Symptomen betroffen sind.

Bevor du zur HRT greifst kannst du aber auch Dinge in deinen Gewohnheiten ändern, die auch hilfreich sein könnten:

Wenn Du rauchst, hören mit dem Rauchen auf. Ja und wie du dir nun denken kannst: Alkohol ist ein nicht nur ein großes Problem für unsere Gesellschaft, sondern auch für Frauen in den Wechseljahren und der Menopause. Aber über die Folgen von Alkohol habe ich ja ausgiebig in Episode 169 gesprochen. Höre sie dir bitte unbedingt an, wenn du das noch nicht getan hast.

Alkohol erhöht das Risiko an Brustkrebs zu erkranken

Ob du es glaubst oder nicht, aber wirklich viele Frauen trinken viel. Sie halten es für gesellschaftlich akzeptabel. Viele Frauen haben heutzutage viel Stress in ihrem Alltag. Das Glas Rotwein am Abend oder die drei vier Kölsch mit Freunden an den Wochenenden, das hat man sich schließlich mehr als verdient und das darf man sich auch gönnen.

Wirklich viele Menschen trinken noch ein Glas Alkohol bevor sie ins Bett gehen. Leere Kalorien, das Brustkrebsrisiko wird erhöht durch Alkohol, und dieses Risiko ist ein höheres Risiko als die HRT. Wenn Du den Podcast hörst und die Quellen hierfür gerne wissen möchtest lies dir gerne meinen Blogbeitrag auf meiner Webseite durch; hier findest du auch die Quellenangaben für diese Aussagen.

Viele Frauen schauen über dieses Risiko hinweg. Warum auch immer.

Nochmal klar formuliert: Unser Alkoholkonsum könnte also zu einem höheren Brustkrebsrisiko führen als eine Hormontherapie.

Genetische Mutationen erhöhen Risiko für Brustkrebs & Eierstockkrebs

Natürlich spielt gerade bei Brustkrebs auch deine Familien Belastung eine wichtige und entscheidende Rolle. Wenn in der Familie schon Brustkrebs aufgetreten ist solltest du das auf jeden Fall abklären lassen!

Ist jemand in deiner Familie ersten Grades an Brustkrebs erkrankt? Deine Schwester? Deine Mutter? Die Schwester deines Vaters? Das ist eine super wichtige Info für Dich! Auch wichtig zu wissen ist, ob dein Vater vielleicht Prostatakrebs hatte? Auch das vergessen viele Menschen; nicht nur die Frauen in der Familie sind wichtig!

Ich glaube, wir alle wissen, dass es genetische Mutationen gibt, die Dein Risiko für Brustkrebs und Eierstockkrebs erhöhen. Hatte jemand in Deiner Familie, der Dir nahesteht, Eierstockkrebs? Wenn dies der Fall ist, solltest Du dein genetisches Risiko überprüfen lassen.

Das andere genetische Risiko, das wir kennen, ist Lynch. Das Lynch-Syndrom, früher auch als (hereditäres non-polypöses kolorektales Karzinom) HNPCC bekannt, ist eine erbliche Erkrankung, die das Risiko für verschiedene Arten von Krebs, insbesondere Darmkrebs und Endometriumkrebs (Krebs der Gebärmutterauskleidung), signifikant erhöht. Neben diesen sind Menschen mit Lynch-Syndrom auch anfälliger für bestimmte andere Krebsarten, wie Ovarial-, Magen-, Dünndarm-, Harnwege- und Pankreaskrebs.

Wenn Du also einen Verwandten ersten Grades hast, der an Darmkrebs erkrankt ist, erhöht sich das Risiko für Eierstock-, Darmkrebs und Gebärmutterkrebs.

Das lassen wir mal ganz kurz sacken.

Deshalb sind Vorsorgeuntersuchungen einfach extrem wichtig.

Es ist einfach so wichtig, dass wir uns gesund ernähren, ausreichend Alltagsbewegung haben, einen guten Blutdruck, der übrigens bei vielen Frauen in der Menopause tendenzielle ansteigt.

Für wen eignet sich die HRT

Wer sollte denn nun eine Hormontherapie machen und wer eben nicht, wenn die größte Sorge Krebs ist und insbesondere Brustkrebs? Gibt es absolute Kontraindikationen für die Einnahme einer Hormontherapie?

Kontraindikation HRT

  • Wenn Du Brustkrebs hattest, wird eine HRT nicht empfohlen.
  • Wenn Du abnormale Uterusblutungen hast, die noch nicht diagnostiziert wurden, ist das ein Grund, nicht mit einer Hormontherapie zu beginnen.
  • Wenn Du ein nicht provoziertes Blutgerinnsel im Bein oder der Lunge hattest, wird derzeit keine HRT empfohlen.
  • Wenn Du einen frischen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten hast, wird der Beginn einer Hormontherapie nicht empfohlen.
  • Und auch wenn Du schwanger bist, wird der Beginn einer Hormontherapie nicht empfohlen.
  • Ebenso gibt es einige östrogenempfindliche Krebsarten, für die Ärzte ebenfalls keine Hormontherapie verschreiben würden.
  • Auch wenn du an einer aktiven Lebererkrankung leidest, wird die Einnahme nicht empfohlen.
  • Ebenso wenn du an einer aktiven Gallenblasenerkrankung leidest, weiss die Wissenschaft heutzutage, dass die Einnahme einer oralen Hormontherapie das Gallenblasenrisiko erhöhen kann.

Mich haben mehrere Nachrichten von Frauen erreicht, die mich gefragt haben, ob ich eine Antwort für sie hätte: Diese Frauen hatten eines gemeinsam: sie gehören zu der Gruppe Frauen, für die die HRT nicht geeignet zu sein scheint, aber sie leiden unter Symptomen wie Hitzewallungen.

Da habe ich mich auf die Suche begeben; ich bin ja kein Arzt, aber ich recherchiere gerne und möchte euch dabei helfen Ansatzpunkte zu finden, die ihr als Anhaltpunkte nehmen könnt, um selber weiter zu forschen, oder euren Arzt zu fragen und Verantwortung für euer Leben in die Hand zu nehmen,

Ich habe herausgefunden, dass wir Zellen im Gehirn haben, die für Hitzewallungen verantwortlich sind. Diese Zellen werden Candy Neuronen genannt. Und Forscher haben auch den Neurotransmitter gefunden, den Botenstoff Neurkinab, der zum Thermostat in deinem Gehirn geht. wenn wir in die Wechseljahre kommen werden diese Zellen größer und sie senden ständig Signale aus, weil sie Östrogenrezeptoren auf ihrer Oberfläche haben. Und wenn dort kein Östrogen vorhanden ist, werden die Zellen größer und senden die Nachricht an den Thermostat: Mir ist zu heiß und sie kühlen sich ab und genau das sind dann (sehr vereinfacht formuliert) Hitzewallungen. Das habe ich in anderen Episoden auch schon ausführlicher erklärt.

Im Mai letzten Jahres wurde in den USA ein Medikament zugelassen namens Fezolinatant. Es hat eine fast signifikante Wirkung auf Hitzewallungen, mehr als alle anderen Medikamente, fast so gut wie eine Hormontherapie und es ist nicht hormonell.

Vielen Dank, dass du bei der für mich sehr wichtigen und auch für viele Frauen stark gewünschten Episode dabei warst.

Ich würde mich freuen, wenn du diese Episode mit Menschen teilst, die dir lieb und wichtig sind und abonniere meinen Podcast, damit du keine Folge mehr verpasst. Und ich freue mich riesig über eine Bewertung auf Spotify oder Apple, denn damit hilfst du mir, dass mehr Menschen diese Informationen erhalten und bist Teil unserer wunderbaren Community, unsere Welt wieder ein kleines Stückchen gesünder, fitter, glücklicher und liebenswerter zu machen.

Verrate mir gerne, was Du von dieser Episode hälst und welche weiteren Fragen Du gerne angehen würdest, damit wir alle gemeinsam kraftvoll altern können.

Vielen Dank, dass Du nun Teil unseres Teams bist.

Wir hören uns nächste Woche wieder wenn es wieder heißt: Fitness und Gesundheit mit Mimi Lawrence


[1] https://www.nih.gov/news-events/news-releases/womens-health-initiative-reaffirms-use-short-term-hormone-replacement-therapy-younger-women

[2] https://www.hsph.harvard.edu/news/hsph-in-the-news/hormonal-therapy-menopause/

[3] https://www.bmj.com/content/345/bmj.e6409

[4] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5860527/

[5] https://www.heart.org/en/news/2023/02/20/the-connection-between-menopause-and-cardiovascular-disease-risks

[6] https://www.acc.org/latest-in-cardiology/articles/2023/04/01/01/42/feature-cardiovascular-disease-in-women-from-maternal-health-to-menopause

[7] https://www.cdc.gov/heartdisease/women.htm

[8] https://www.nih.gov/news-events/news-releases/womens-health-initiative-reaffirms-use-short-term-hormone-replacement-therapy-younger-women

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