Mundhygiene: Wie unser Mund Einfluss hat auf Demenz, Entzündungen und Herzinfarkten
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INHALT
- Mundhygiene: Wie unser Mund Einfluss hat auf Demenz, Entzündungen und Herzinfarkten
- Fakt ist, unsere Mundflora ist wichtig!
- Mundspeichel: ein enormes Abwehrsystem in unserem Körper
- Immer mehr Menschen haben ein Problem mit einem unzureichenden Speichelfluss:
- Der Zusammenhang von Demenz und Mundhygiene
- Der Zusammenhang zwischen Mundhygiene und Alzheimer:
- Diabetes und Demenz
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz
Hast du Dir schon einmal Gedanken gemacht, was deine Mundhygiene und Mundgesundheit mit Erkrankungen wie Demenz, Alzheimer und Kardiovaskuläre Erkrankungen zu tun haben?
Und stimmt es wirklich, dass wenn wir uns nicht um unsere Zähne kümmern die Wahrscheinlichkeit ansteigt, dass wir an Alzheimer erkranken?
Diese Antwort möchte ich vorwegnehmen: die Antwort lautet JA!
Dazu dann im Laufe des Podcast mehr! Genauso können Zahnfleischbluten oder Zahnfleischentzündungen das Risiko von Herzerkrankungen und Diabetes erhöhen.
Interessant oder?
Und da viele den Start des neuen Jahres nutzen, um gesünder zu leben, auf die Ernährung zu achten, weniger Alkohol zu trinken und mit dem Rauchen aufzuhören wollte ich den Start des neuen Jahres mit diesem sehr wichtigen aber völlig unterschätztem Thema zu starten.
Die heutige Episode wird meiner Meinung sehr spannend.
Aber fangen wir mal von vorne an: Was ist überhaupt Mundhygiene und warum ist so wichtig für unsere gesamte Gesundheit?
Fakt ist, unsere Mundflora ist wichtig!
Mit steigendem Alter verändert sich der Körper und damit einhergehend auch der Zustand der Mundhöhle.Unsere Mundhöhle ist von hunderten verschiedener Bakterienarten besiedelt. Viele dieser Bakterien sind harmlos. Sie leben in Mundschleimhäuten, am Zahnfleisch und in Zahnbelägen gemeinschaftlich in stabilen „Sozialverbänden“, den so genannten Biofilmen, und geben sich gegenseitig Nahrung und Schutz. Die Gesamtheit der Bakterien und das Verhältnis der verschiedenen Bakterienarten bildet die Mundflora.
Ändern sich nun die Bedingungen in der Mundhöhle, ändert sich auch die Zusammensetzung der Mundflora.
Schädliche, Karies und Parodontitis auslösende Bakterien können harmlose Bakterien aus dem „Sozialverband“ verdrängen. Zuckerreiche Nahrung begünstigt beispielsweise die Zunahme Karies auslösender Bakterien.
Hormonelle Veränderungen können die Mundflora ebenso zum Negativen verändern wie Medikamente oder Allgemeinkrankheiten.
Unsere Mundflora beeinflusst aber auch die Allgemeingesundheit. Schädliche Bakterien aus der Mundhöhle können über die Blutbahn (z. B. beim Zahnfleischbluten), über die Atemwege oder über den Verdauungstrakt in den Körper gelangen und dort Erkrankungen fördern (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Diabetes). Damit ist es das schwächste Glied in unserem Körper.
Genau daher beleuchten wir heute dieses Thema: denn die Gesundheit von Körper und Mundraum hängt eng zusammen.
Mundspeichel: ein enormes Abwehrsystem in unserem Körper
Eine Frage an Dich: hast DU dir jemals Gedanken über deine Speichel gemacht? Weißt du, wie wichtig er für unsere Gesundheit ist? Oder hast du dir bisher keine Gedanken darüber gemacht- so wie die meisten Menschen vermutlich?
Unser Mundspeichel ist eines das wichtigste Schutzsystem für die Zähne und die Mundschleimhaut. Er besteht zu 99% aus Wasser, weist aber weitere Bestandteile wie Enzyme, Proteine, Mineralstoffe und Muzine auf. Munzine gewährleisten den Zähnen und der Mundschleimhaut einen mechanischen und chemischen Schutz, da sie eine Barriere vor Bakterien, Viren und Pilzen bilden.
Wir produzieren etwa 0,5 bis 1,6 Liter Speichel pro Tag und unser Speichel reguliert die Mikroflora im Mund, ist unverzichtbar für den Geschmacks und Geruchssinn und ist an unserer Verdauung beteiligt. Er ist ein Abwehrmechanismus, welcher einen wesentlichen Teil zu unserer Mundgesundheit beträgt.
Immer mehr Menschen haben ein Problem mit einem unzureichenden Speichelfluss:
Dadurch dass immer mehr Menschen immer mehr und auch regelmäßig Medikamente nehmen, die Nebenwirkungen haben immer mehr Menschen Probleme mit Mundtrockenheit. Gerade bei Antidepressiva, Blutdruckmittel oder Betablocker. Aber auch Krankheiten wie Diabetes tragen zu Mund Trockenheit bei. Das ist ein echtes Problem: denn Speichel beschützt unsere Zähne, er hilft uns aber auch bei der Wundheilung.
Der Zusammenhang von Demenz und Mundhygiene
Ich habe ja zu Beginn bereits gesagt, dass Mundgesundheit und Mundhygiene in Zusammenhang mit bestimmten Erkrankungen stehen. Beginnen wir mit der Erkrankung Demenz. Diese Studien begannen bereits in den 90 er Jahren.
Weltweit leben 50 Millionen Menschen mit Demenz und die Zahl wird sich bis zum Jahr 2050 voraussichtlich verdreifachen.[1]
Über 50 Erkrankungen stehen übrigens im Zusammenhang mit unsere Mundgesundheit.
Wenn du meinen Podcast regelmäßig hörst weißt du ja, dass wir ein Mikrobiom haben. Aber die meisten Menschen wissen nicht, dass es auch ein Mund Mikrobiom gibt.
Unser Mund ist ein Reservoir für eine der reichsten Mikroben Populationen des gesamten Körpers. Über 700 Arten leben in unserem Mund.
Der Zusammenhang zwischen Mundhygiene und Alzheimer:
Welche Auswirkungen haben diese Bakterien in unserem Mund auf diese verschiedenen Krankheiten? Früher nahm man an, dass das Gehirn nicht durch Bakterien kontaminiert werden kann. Leider hat sich diese Annahme als ein Trugschluss entpuppt.
Zwischen Mundgesundheit und Demenz besteht ein enger Zusammenhang.
Bei schlechter Mundgesundheit können sich krankheitserregende Mikroben im Mund ansiedeln. Diese Mikroben gelangen über die Blutbahn ins Gehirn. Dort können sie Nervenverbindungen stören, Nervenzellen zerstören und Hirngewebe schädigen.
Zahnfleischerkrankungen erhöhen auch bestimmte Entzündungsmarker im Blut , die Gehirnzellen schädigen.
Genau diese Mechanismen gehören zu den am besten untersuchten Zusammenhängen zwischen Mundgesundheit und Demenz.[2]
Studien zeigen auch, dass die Beziehung zwischen Demenz und Mundgesundheit auch bidirektional sind: eine schlechte Mundgesundheit kann zu einem Rückgang der Gehirnfunktionen und zu Demenz führen, während Menschen mit Demenz ein Risko für Mundkrankheiten haben.
Das Thema Mundhygiene und Demenz ist wirklich interessant. So hat eine Studie herausgefunden, dass das Demenzrisiko bei Menschen mit Zahnfleischentzündungen mehr als doppelt so hoch ist. Eine weitere Studie bestätigt, dass Menschen mit viel Plaque im Mund ein 15x höheres Risiko haben im Alter erhebliche kognitive Einbußen zu erleiden.[3]
Bei Zahnfleischbluten solltest du auf jeden Fall einen Zahnarzt aufsuchen.
Wenn das Zahnfleisch blutet, können wir es auf keinen Fall behandeln und heilen, indem wir Zähne putzen. Nehmen wir an, unser Zahnfleisch blutet, wenn wir Zähne putzen:
Das kann Folgen haben:
Zum einen können Bakterien in den Mund gelangen, so in den Blutkreislauf gelangen und dann wo auch immer sie möchten hinwandern. Und als Reaktion auf diese Bakterien werden im Körper Zellen aus unserem Körper freigesetzt, die zum Abwehrsystem gelangen. Eben diese Zellen sind dafür verantwortlich, diese Bakterien aus unserem Körper zu eliminieren.
Die Bakterienbelastung ist hoch und aus diesem Grund blutet unser Zahnfleisch, da die Zellen dafür nicht ausreichen. Dies kann chronisch werden.
Aber es gibt eine sehr interessante Wendung: wenn all das chronisch wird kann das Endergebnis sein, dass unser Abwehrsystem sich gegen uns richtet. Und genau daher ist unser orales Mikrobiom sehr wichtig.
Ihr Abwehrsystem beginnt sich also gegen Sie zu wenden. Das ist der Grund, warum orale Mikrobiome sehr wichtig ist.
Das Darm Mikrobiom kann durch viele Faktoren beeinflusst werden. In unserer Mundhöhle ist alles offen. Das stellt eine sehr schwierige Herausforderung für unser Immunsystem dar, und kann dazu führen, dass unser Immunsystem sich gegen uns richten kann und schließlich einige der Erreger auf verschiedene Teile unseres Körpers übertragen werden können.
Es ist schon interessant, wie sehr alles in unserem Körper zusammenhängt, oder? Und hättest du gedacht, dass unsere Mundgesundheit mit Demenz zusammenhängt?
Vielleicht stellst du Dir ja auch die Frage, wie stark sich das Demenzrisiko erhöht? Mich hat es im Zuge dieses Podcast sehr interessiert und daher habe ich hier weiter recherchiert.
Die Zahlen sind irgendwie erschreckend; aber es ist auch gut, darüber Bescheid zu wissen:
Studien belegen, dass Munderkrankungen oder Parodontal Erkrankungen das Risiko für – Alzheimer um das 1,5- bis 2-fache und das Risiko für Demenz das 2-fache erhöhen kann.
Halten wir fest: Das Risiko, an Demenz zu erkranken, verdoppelt sich, wenn man an einer Munderkrankung leidet, als wenn man nicht an einer Munderkrankung leidet.
Dies wurde an Studien an über 100.000 Menschen auf der ganzen Welt belegt.
Umgekehrt ist es genauso: Wenn Menschen an einer Alzheimer-Krankheit leiden, kann sich ihr Risiko, an einer Zahnfleischerkrankung zu erkranken, um das 1,5- bis 2-fache erhöhen.
Kommen wir zum nächsten Zusammenhang:
Diabetes und Demenz
Diabetes war die erste Krankheit, die mit einer Zahnfleischerkrankung in Verbindung gebracht wurde. Studien aus dem Jahr 1990 hatten gezeigt, dass bei Diabetes – je nach Art der Diabetes – das Zahnfleisch blutet. So ist Mundgesundheit ist eines der sechs Hauptsymptome von Diabetes. Umgekehrt haben Studien gezeigt, dass die Zahnfleischerkrankung auch zu einer Verschlimmerung von Diabetes führen kann.
Es ist schon erstaunlich, wie alles in unserem Körper zusammenhängt, oder? So viele Menschen haben noch nie etwas von diesen Zusammenhängen gehört und so viele Menschen leben derzeit mit Diabetes.
Durch die Behandlung der Zahnfleischerkrankung können wir die Bakterienbelastung reduzieren und damit auch die Entzündungslast.
Und unsere Entzündungslast ist einer der Gründe, warum sich das Diabetes verschlimmert.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz
Herzkreislauf Erkrankungen gelten als Risikofaktoren für Demenz. Studien zufolge verstärken Herz Kreislauf Erkrankungen die Entwicklung einer Alzheimer Demenz. Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, zu wenig Bewegung im mittleren Lebensalter: all das sind Risikofaktoren für Alzheimer. Diese Risikofaktoren vielen Menschen bekannt sind und ehrlich gesagt auch gut kontrollierbar. Ich hatte ja bereits in der Episode über Demenz und Alzheimer über das APOE ε4 Risikogen berichtet.
Dieses Risikogen könnte den geistigen Abbau aufgrund der Wechselwirkung zwischen Herzkreislauf Erkrankungen und Alzheimer ebenfalls beeinflussen.
Verengte Herzkranzgefäße stellen ebenfalls ein Risiko dar. Eine Studie[4] untersuchte von
2012 bis 2014 jeweils einmal pro Jahr 330 Menschen mit diagnostizierter Alzheimer-Erkrankung.
Die Ergebnisse zeigten, dass Alzheimer-Erkrankte mit mehr als drei Herz-Kreislauf-Risikofaktoren einen schnelleren geistigen Abbau aufweisen als Patienten mit weniger Risikofaktoren.
Der Abbau hängt dabei den Forschern zufolge nicht mit einzelnen Risikofaktoren zusammen, sondern mit der Summe mehrerer dieser Faktoren. Besonders anfällig seien in diesem Zusammenhang Alzheimer-Erkrankte, die das APOE ε4-Gen tragen.
Durch Zahnfleischerkrankung kann es sogar noch schlimmer werden.
Was können wir selber tun, um Demenz und Alzheimer zu vermeiden, in Bezug auf unsere Mundhygiene / Mundgesundheit:
- Wir sollten mindestens 2 mal am Tag Zähne putzen, besser sogar 3 mal; gerade nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten solltest du deine Zähne schnell putzen.
- Putze auf jeden Fall deine Zähne vor dem Schlafen gehen.
- Verwende abends Zahnseide
- Wenn du Kronen oder Implantate oder Brücken hast ist der Einsatz von Interdentalbürsten zu empfehlen. Interdentalbürsten sind ein effektives Mittel zur Prophylaxe von Zahn und Zahnfleischerkrankungen. Durch effektive Reinigung der Zahnzwischenräume, kann Plaque auch an Stellen entfernt werden, welche die Zahnbürste nur schwer oder gar nicht erreicht.
Ich persönlich versuche meine Körper und meine Gesundheit immer ganzheitlich zu sehen:
Ich achte auch meine gesamte gesundheit. Ich gehe jeden Tag spazieren, mache Yoga, Pilates, Krafttraining, gehe schwimmen und joggen. Genauso achte ich auf eine ausgewogene Ernährung, verzichte aber auch auf nichts. Ich habe für mich festgestellt, dass es mir ohne Koffein viel besser geht und ich mit über 40 einen anderen Trainingsplan benötige, als noch Anfang 30.
Bei dem Thema Ernährung achte ich auf wenig Zucker, trinke keinen Alkohol und auch keine gezuckerten Softdrinks.
Wie oft habe ich über Prävention gesprochen und ich bleibe dabei Prävention „is King/Queen“. Und Prävention wird in Zukunft auch immer wichtiger werden.
Und selbst wenn bei einer präventiven Untersuchung dein Arzt oder Zahnarzt einmal vielleicht etwas finden wird, so kann man rechtzeitig eingreifen.
Überdenken wir also zum Start des neuen Jahres unsere Einstellung zu Gesundheit und auch zu Ärzten. Nutzen wir unser Gesundheitssystem und unsere Ärzte lieber präventiv, als Retter in der Not.
Mit diesem schönen Vorhaben würde ich die erste Podcast Episode dieses Jahres gerne beenden.
Auf ein tolles und glückliches und vor allem fittes und gesundes neues Jahr 2024. Und nicht vergessen: wir schreiben unsere Geschichte zum größten Teil selber und wir alle beginnen gerade erst mit einem leeren Buch. Machen wir dieses Jahr 2024 zu dem besten unseres bisherigen Lebens.
[1] https://www.ctohe.org/de/ratgeber/schlechte-mundgesundheit-demenzrisiko-forschung-pflege/
[2] https://www.ctohe.org/de/ratgeber/schlechte-mundgesundheit-demenzrisiko-forschung-pflege/
[3] https://www.aan.com/PressRoom/Home/PressRelease/5097
[4] https://agsjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/jgs.16181