Rückenschmerzen und Bandscheibenvorfälle: Was tun, wenn der Orthopäde zur Spritze und Physiotherapie rät?
Wer kennt es nicht: ich glaube jeder hatte schon mal diese diffusen Schmerzen im unteren Rücken.
Manche hatten sogar schon mal einen richtig üblen Hexenschuss und von jetzt auf gleich konnte man sich gar nicht mehr bewegen und rund 180.000 Bandscheibenvorfälle werden in Deutschland pro Jahr diagnostiziert.
Und selbst die fittesten Sportler haben ab und an mit Rückenschmerzen zu kämpfen.
Aber warum ist das so und vor allem, was können wir tun und was müssen wir tun?
Oder müssen wir uns unserem Diagnose Schicksal einfach hingeben und können gar nichts tun, denn schließlich haben viele schon fast alles getan, dass dieser leidige Rückenschmerz einfach auf nimmer wiedersehen verschwindet.
INHALT
Rückenschmerzen, chronische Rückenschmerzen – wie kommt es dazu?
Aus den Augen aus dem Sinn: das ist im echten Leben so, und das trifft es auch ganz gut bei unserem Rücken zu.
Wie oft siehst und betrachtest du deinen Rücken?
Oder was fällt dir zum Thema Rücken ein?
Sind das vielleicht Dinge wie
- Bandscheibenvorfall
- Schmerzen
- Hexenschuss
- Rückenfett
Fällt dir etwas auf?
Das sind alles negative Sachen. Die meisten Menschen verbinden mit dem Begriff Rücken etwas Negatives. Und hier beginnt das wahre Problem:
Ich habe ja schon mehrere Episoden über das Thema Rückenschmerzen, Hexenschuss und Bandscheibenvorfall veröffentlicht.
Nach neueren Forschungsergebnissen gelten etwa 85 Prozente aller Rückenschmerzen als unspezifisch. Unspezifisch bedeutet, dass die Ursache der Schmerzen unklar bleibt. Das bedeutet aber auch, dass die Ursache nicht behandeln werden kann. Und hier ist oft das Problem, warum auch Rückenschmerzen immer und immer wieder kommen: die meisten Menschen behandeln nicht die Ursachen, sondern nur die Symptome. Im Vordergrund steht oft: Linderung der Schmerzen, die Verbesserung der Beweglichkeit und die Kräftigung der Muskulatur.
Unsere sitzende Lebensweise hatten wir ja schon in der letzten Episode thematisiert. Und genau diese sitzende Lebensweise in Kombination mit fehlenden körperlicher Ausgleichsaktivitäten (Gymnastik, Krafttraining und Ausdauersport) gilt als Hauptgrund, warum es bei so vielen Menschen zu Rückenschmerzen kommt.
Unsere Muskeln und Bänder brauchen regelmäßige Belastung, um leistungsfähig zu bleiben. Dauernde Unterforderung durch mangelnde Bewegung lässt die Strukturen unseres Bewegungsapparates verkümmern.
Beantworte dir mal folgende Fragen mit ja oder nein und zähle mal wie viele Ja´s du hast:
- Langes sitzen | stehen
- Übergewicht
- Bist du zwischen 35 und 55
- Kennst du Fehlbelastungen oder einseitige Belastung
- Liegt eine genetische Disposition vor
- Ist deine Ernährung eher schlecht und ungesund
- Rauchst du
- Gibt es psychische Belastungen
- Arbeitest du körperlich sehr schwer
- Bist du im Beruf unzufrieden?
Wie viele JA hattest du?
Die Rolle der Psyche bei Rückenschmerzen
Viele Menschen unterschätzen die Rolle unserer Psyche bei Rückenschmerzen. Gehörst du vielleicht auch zu den wirklich vielen Menschen, die genervt mit den Augen rollen, wenn man Dich fragt, wie deine Gesamt Situation gerade so ist, wenn du über Rückenschmerzen klagst?
Viele meiner Kunden haben das gemacht zu Beginn. „jetzt kommt die mir wieder mit ihrem Psycho Gelaber“, das denken viele Menschen zu Beginn.
Aber die wenigsten wissen, wie sehr sich Finanzielle Sorgen, Probleme in der Beziehung, Unzufriedenheit am Arbeitsplatz und Co auf das Schmerzempfinden unseres Körpers auswirken können. Und das ist kein esoterisches Gelaber.
Fakt ist: Neben Bewegungsmangel schlagen sich auch psychosoziale Belastungen wie Stress, Probleme in Beruf und Familie – leicht auf den Rücken nieder. Manche Menschen reagieren auf Stress und psychische Überlastung mit Kopf- oder Magenschmerzen, andere mit Nacken- und Rückenschmerzen.
Erhöhter Muskeltonus führt zu Verspannungen
Eine vegetative Reaktion auf starke psychische Anspannung ist zum Beispiel die Erhöhung der Muskelspannung. Eine schmerzhafte Verspannung der Nacken- oder Rückenmuskeln ist eine häufige Folge. Verspannungen und Schmerzen behindern die Beweglichkeit, was zu einem Teufelskreis aus Schmerz – Schonhaltung – Schmerzverstärkung führen kann, ohne dass sich eine eindeutige körperliche Ursache für die Beschwerden finden lässt.
Das große Problem dabei: Dauerhaft verspannte Muskeln können mit der Zeit körperliche Veränderungen bewirken und zu vorzeitiger Abnutzung der Knochen und Gelenke führen. Ständige Schmerzen können die Nerven empfindlicher werden lassen.
Es heisst ja auch nicht umsonst: die Last von den Schultern nehmen. Und wer stützt unsere Schultern? Die Wirbelsäule.
Die Wirbelsäule bildet die knöcherne Mitte unseres Körpers. Sie ist es, die uns aufrecht hält und verbindet auch verschiedene Teile des Skeletts miteinander: den Kopf, den Brustkorb, das Becken, die Schultern, Arme und Beine. Und das sie beweglich bleibt, dafür sorgen elastische Bandscheiben und Bänder.
Die Wirbelsäule ist unsere Mitte. Sie ist die Mutter der Kompanie: der Teil, der alles zusammenhält. In der Mitte der Wirbelsäule- in dem Rückenmarkskanal- verläuft unser Rückenmark. Ich glaube jeder hat den Ausdruck schon einmal gehört. Unser Rückenmark bildet zusammen mit unserem Gehirn das zentrale Nervensystem des Menschen.
Und jetzt wird es spannend: Das Rückenmark dient als Vermittler von Informationen zwischen dem Gehirn und dem Rest unsere Körpers. Zum Gehirn gelangen nicht so viele Informationen, wie zu unserer Wirbelsäule.
Du siehst: unsere Wirbelsäule ist echt wichtig für uns.
Das was jetzt folgt, wird den meisten Menschen nicht gefallen. Aber es sind nun mal knallharte Fakten:
Wir haben es meistens selber in der Hand, ob wir unter Rückenschmerzen leiden oder nicht.
Bei fast 90% der Menschen mit Rückenschmerzen ist das Bindegewebe oder Bänder nicht richtig versorgt, oder irgendwo blockiert ein Wirbelkörper. Das alles haben wir selber in der Hand. Wir kümmern uns nicht mehr um unseren Körper:
Zu viel sitzen | stehen, zu wenig Bewegung auch während des Alltags, schlechte Ernährung, generell schlechter Lebensstil und wie immer, das fehlende Muskeltraining.
Nicht wenige Menschen bekommen die Diagnose Bandscheibenvorfall. Da wir hierüber bereits eine sehr umfangreiche und aufschlussreiche Episode gemacht haben würde ich Dich bitten, dir diese anzuhören, falls bei dir bereits ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert wurde. Du wirst erstaunt sein. Kurzer Teaser: durch ein bildgebendes Verfahren findet kein Arzt der Welt die Ursache deiner Rückenschmerzen. Die Ursache könnte ganz woanders liegen.
Wie sehr sorgst du vor? Sei mal ganz ehrlich: bist du eher der Typ, der handelt, wenn bereits was blödes oder schlimmes passiert ist oder sorgst du wirklich vor, dass es gar nicht so weit kommt?
Vorsorge ist besser als Nachsorge: ich denke, dass ist jedem bewusst, aber dennoch leben das die meisten Menschen, in sehr wenigen bis keinen Belangen ihres Lebens und schon gar nicht im Punkto der eigenen Gesundheit.
Als Gründe gibt es immer viele:
- Die fehlende Zeit
- Die fehlende Motivation
- Man wisse nicht, was richtig ist ( aber die Infos einzuholen, dafür ist dann wieder keine Zeit)
- Es gibt ja schließlich schon Schmerzen, oder Verschleiß Erscheinungen oder Krankheiten, da darf man ja auch nicht so (ohne dass man sich da wirklich bei einem Profi hat beraten lassen)
Vielleicht warst du ja auch schon mal bei einem Orthopäden, wegen Rücken, Hüfte, Knie, Schulter, Nacken oder Fuß?
Bestimmt hat der dir dann auch schon mal Physio verschrieben.
Da bist du auch hin und der Physio hat dich 6x 20min massiert, vielleicht hat er dir auch Übungen gezeigt.
Und dann: nach den 6 Mal – hast du da regelmäßig weitergemacht?
Hast du den Schmerz als Warnsignal, als Schuss vor den Bug verstanden und hast gelernt deinem Körper zuzuhören, oder hast du einfach wieder so weitergemacht, wie vorher?
Die meisten Menschen machen alles wie vorher und wundern sich, wenn es immer und immer wieder zu Schmerzen kommt.
Unser Muskulatur will bewegt werden. Die ist wie ein junger Hund, der spielen will und Auslauf braucht, sonst nimmt er deine ganze Wohnung auseinander.
Und ein anderes Beispiel: so wie wir auch nicht jeden Tag das gleiche Essen wollen so möchten unsere Muskeln, Sehnen und Bänder auch nicht immer gleich bewegt werden.
Sei kreativ, abwechslungsreich. Das mag unser Körper und er wird es Dir mit Schmerzfreiheit danken-
wenn dann ab und an der Rücken zwickt, du vielleicht sogar einen Hexenschuss hast oder der Ischias mal wieder muckt, dann überdenke, was vielleicht zu viel war in der letzten Zeit und was zu wenig.
Das ist normal. Das ist Leben.
Auch wir sind nicht jeden Tag gut drauf und hüpfen lächelnd durch den Alltag.
Wir müssen aktiv selber etwas dafür tun, dass es uns gut geht; durch Bewegung und Training. Diese Verantwortung können wir nicht auf Dritte übertragen: das müssen ganz alleine wir für uns machen. Und ehrlich gesagt ist das auch gut so: denn du kannst niemanden auf der ganzen Welt so vertrauen, wie dir selber. Und wenn es in unserem Leben nicht so läuft, wie wir das gerne hätten, dann tragen wir die Verantwortung dafür, Dinge zu verändern. Das kann nicht unser Partner, kein Arzt und kein Physio: nur wir selber.
Starte am Besten gleich hier mit ein paar kostenlosen und einfachen Übungen gegen Unterer Rückenschmerzen oder Yoga für Rückenschmerzen.
Mit diesen Worten verabschiede ich mich für heute und wünsche dir noch einen wunderbaren Tag.
Deine Mimi Lawrence