Darum werden wir wirklich dick und abnehmen klappt nicht – Abnehmen & Kohlenhydrate

Überall liest man es und wir sehen es auch draußen auf der Straße. Immer mehr Menschen leiden an Übergewicht: egal ob Erwachsene oder Kinder. Aber wie kommt das? Warum nehmen diese Menschen nicht einfach ab? Schließlich hört man ja überall: du musst einfach nur weniger Kalorien aufnehmen, als du verbrauchst und einfach etwas mehr Sport machen, dann nimmt jeder ab. 

Diesen Satz hast du bestimmt selber schon mal gehört oder gelesen, oder?!

Fakt ist: wir haben ein Problem mit Übergewicht. Und das so viele Menschen übergewichtig sind wird auf zu viel ungesundes, kalorienreiches Essen und unseren Lebensstil zurückgeführt. Zusätzlich sind wir eine sehr bequeme Gesellschaft geworden: wir fahren lieber Aufzug oder Rolltreppe, statt die Treppe zu benutzen. Wir gehen ungern zu Fuß und sitzen abends lieber auf der Couch als einen Abendspaziergang zu machen.

Aber warum ist das so? wie ist es so weit gekommen und warum nehmen so viele Menschen mehr Kalorien zu sich, als sie eigentlich brauchen?

Und wenn die Formel doch so einfach ist: warum fällt es dann so vielen Menschen so schwer abzunehmen? 

Und warum werden dicke Menschen oft als faul und verfressen bezeichnet?

Und wie kann es sein, dass Menschen gleichzeitig zu dick und unterernährt sind?

Fragen über Fragen: vielleicht hast Du ja auch den Wunsch abzunehmen und es klappt einfach nicht. Wenn auch du dein Übergewicht endlich dauerhaft besiegen willst höre nun gut zu!

Fett macht uns fett?

In den 70er Jahren erlitten auffallend viele Menschen Herzerkrankungen. Fettsucht, verstopfte Arterien und Herzkrankheiten ließen sich durch den Verzehr von zu fettigen Lebensmitteln eindeutig erklären. Die Mediziner in der damaligen Zeit waren sich einig: Fett macht uns erst dick und dann krank.

Somit warnten die Ärzte davor Fett zu essen: aber die Menschen nahmen auch ohne Fett nicht ab: im Gegenteil: sie wurden dicker und litten häufiger an Herzerkrankungen.

Fett macht uns fett und dann krank scheint ein falscher Denkansatz zu sein. 

Liegt es dann vielleicht eher daran, dass wir alle sehr bequem geworden sind und uns viel zu wenig bewegen?

Die meisten Menschen haben ein Motivationsproblem und schlichtweg keine Lust sich zu bewegen. Der Schweinehund ist einfach viel zu groß. 

Aber warum ist das?

Wenn wir zunehmen und dicker werden bekommen wir mehr Fettgewebe. Dieses Fettgewebe macht uns noch hungriger, weil wir mehr Energie benötigen. Und die wachsenden Fettzellen machen uns müde und träge. Du siehst : ein Teufelskreis entsteht.

Ich hoffe, du hast noch nie zu einem Menschen der abnehmen wollte gesagt: dann iss einfach weniger und beweg dich mehr: und ich hoffe auch, dass du es noch nie zu hören bekommen hast: denn was super wichtig an der Stelle zu erwähnen ist: Menschen, die sehr dick sind, die dürfen auf keinen Fall einfach so als faul und disziplinlos beschimpft werden. Es ist einfach super schwer für sie, den inneren Schweinehund zu überwinden.

Viel hilft viel?

Der gute Vorsatz ist gesetzt – meistens um den 01. Januar- und die Menschen stürzen sich in ein straffes Sportprogramm. Aber ehrlich gesagt ist auch das keine gute Idee: Warum?

Mehr Bewegung steigert den Energiebedarf, was wiederum eines macht: uns hungrig.

Der Teufelskreis beginnt.

1983 untersuchten Forscher hart arbeitende mexikanische Arbeiter: rund 40% der Arbeiter war trotz körperlicher harter Arbeit übergewichtig. Aber wie kann das sein?

Wo es doch überall heißt: iss weniger, beweg dich mehr und du wirst schlank. 

Übergewicht lässt sich nicht mit Sport und weniger Essen besiegen. Weder Faulheit noch zu viel Essen macht dick. Verantwortlich dafür ist das, WAS wir essen.

Wenn wir Kohlenhydrate essen reagiert unser Körper mit dem Hormon Insulin. 

Insulin spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel.

Es hilft dabei die Energie ins Muskelgewebe zu bringen und dort dann verbrannt zu werden. Es regt zudem unser Fettgewebe dazu an, nicht benötige Energie direkt einzulagern.

Sobald Kohlenhydrate in Form von Glucose ins unseren Blutkreislauf gelangen schießt der Blutzuckerspiegel in die Höhe: und wir hatten ja in den letzten Podcast Episoden schon darüber gesprochen, dass ein hoher Blutzuckerspiegel auf unsere Zellen wie Gift wirkt.

Frage an Dich: Isst du gerne Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis oder Süßigkeiten?

Das alles flutet unser Inneres mit Zucker. Wir werden gezwungen viel Insulin auszuschütten. Je höher der Insulinspiegel, desto mehr Fettpolster bilden sich.

Kohlenhydrate steuern die Produktion von Insulin: deshalb sind sie es, die uns letztendlich dick machen.

Kohlenhydrate machen heute einen wesentlichen Teil unserer Ernährung aus. Das ist aber noch gar nicht so lange so. Erst vor rund 10.000 Jahren begann der Ackerbau und wir begannen Mehl zu essen. 

Weissmehl und raffinierten Zucker sogar erst seit Ende des 19.Jahrhunderts.

Davor waren wir Jäger und Sammler. Unsere Vorfahren bevorzugten fettes Fleisch, dass sie selber zuvor jagten und Kräuter, die sie sammelten. 

Heutzutage gibt es die Supermärkte an jeder Ecke und auch noch die Lieferdienste, die uns alles von Cappuccino über Burger, Pista und Pasta direkt an die Wohungstür liefern.

So warnen auch Gesundheitsexperten vor unseren Lebensstil- der ihrer Meinung nach verantwortlich ist für das extreme Übergewicht unserer Generation. Wenn wir nämlich unserem Körper lange Zeit regelmäßig Kohlenhydrate in großen Mengen zufügen kann dies die Signalfunktion des Insulins stören.

Folge: wir haben einfach zu viel Insulin.

Wir werden nicht nur dick, wir werden auch viel anfälliger für Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck.

Diäten sind keine Lösung

Das Diäten keine Lösung sind, darüber haben wir ja schon gesprochen. 

Und wahrscheinlich haben auch fast alle zu dicken Menschen versucht mittels einer Diät abzunehmen; die allermeisten sind aber weiterhin dick. 

Es ist natürlich nicht so einfach, dass wir nun einfach die Kohlenhydrate streichen, um unsere Fetteinlagerungen zu beeinflussen.

Eine Rolle spielt auch, wie sensibel wir auf Kohlenhydrate und Insulin reagieren.

Unsere Gene entscheiden darüber wann, wo und ob wir überhaupt Fett ansetzen.

Unsere Gene bestimmen, wie effektiv unsere Muskeln Energie verbrennen und sie entscheiden wie rasch wir Energie als Notreserven speichern.

Auch unser gesamter Lebensstil spielt hier eine wichtige Rolle: je häufiger wir in unserem Leben durch kohlenhydratreiche Kost hohe Insulinmengen uns unseren Blutbahnen verursachen, desto resistenter wird unsere Muskulatur gegenüber Insulin.

Das hat eine gehemmte Energieverbrennung zur Folge.

Dann erhöht unser Körper die Insulindosis die zum Senken des Blutzuckers notwendig ist. Das verstärkt einerseits die Resistenz und fördert andererseits das Wachstum der Fettzellen – der Teufelskreis beginnt.

Man muss stetige Fetteinlagerung verhindern und das Fettgewebe anregen, dass es überschüssige Energie freigibt.

Da das nur mit einem moderaten Insulinspiegel funktioniert müssen wir Kohlenhydrate reduzieren.

ABER das bedeutet nicht, dass du keine Kohlenhydrate essen darfst. Es kommt drauf an, welche Kohlenhydrate du streichen solltest.

Einige Kohlenhydrate gelangen schneller in unseren Blutkreislauf- vor allem Süßigkeiten und fluten unsere Blutbahnen mit Glukose.

Der Blutzucker schießt hoch und der Insulinspiegel ebenfalls.

Ebenfalls vorsichtig sollte man mit Getreideprodukten, stärkehaltigen Lebensmitteln und alkoholische oder zuckerhaltige Getränken sein.

Die Kohlenhydrate im Gemüse hingegen ist unser Freund. 

Streichen wir also die schnellen Kohlenhydrate so verhindern wir nicht nur Fetteinlagerungen, wir erzwingen auch gleichzeitig die Freigabe von bereits gespeicherten Fett, welches dann in Energie umgewandelt werden muss.

Das bedeutet aber nicht, dass du radikal verzichten musst und sollst. 

Du schaffst das! Glaub an dich!

Ich hoffe, dass wir heute etwas Licht ins Dunkel der Kohlenhydrate bringen konnten. 

Wir hören uns nächsten Dienstag. Lies in der Zwischenzeit auch meine anderen Blog Artikel, passend zu diesem Thema: Abnehmen leicht gemacht oder Die Minus 1 Regel.

Deine Mimi