HEISSHUNGER ATTACKEN VERHINDERN
Heute widmen wir uns den Themen Heißhunger, Appetit und Hunger und erforschen, wie man emotionales Essen in den Griff bekommen kann.
Emotionales Essen bezieht sich auf das Phänomen, dass Menschen aus emotionalen Gründen essen, statt aus echtem Hunger. Dies kann auf eine Reihe von Gefühlen zurückzuführen sein, wie Stress, Traurigkeit oder Langeweile, und führt oft dazu, dass Betroffene zum Essen greifen, um unangenehme Gefühle zu bewältigen.
Auch wenn du denkst, dass dieses Thema dich nicht betrifft, bitte ich dich um noch einen Moment deiner Aufmerksamkeit. Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass sie emotional essen. Dieses Verhalten kann sich schleichend entwickeln und wird oft als normal angesehen, besonders in Kulturen oder Familien, in denen Emotionen durch Essen verarbeitet werden.
Hast du dich jemals dabei ertappt, dass du spezifische Gelüste hast, etwa nachmittags oder nach dem Abendessen, und ohne diese Befriedigung fühlst du dich unvollständig? Diese und ähnliche Erfahrungen könnten Hinweise auf emotionales Essen sein.
In dieser Episode tauchen wir tief in die Wissenschaft ein, erklären den Unterschied zwischen Hunger, Appetit und Heißhunger und bieten Strategien, wie du diesen Zyklus durchbrechen kannst. Wir werden auch das sogenannte MIAMI-Phänomen diskutieren, das steht für „Mood-Induced Abnormal Metabolic Intake“ und beschreibt, wie emotionale Zustände zu einem abnormen Essverhalten führen können, insbesondere zu einem verstärkten Verlangen nach hochkalorischen oder spezifischen Lebensmitteln.
Außerdem werden wir die Rolle von hochverarbeiteten Lebensmitteln beleuchten, die oft arm an Nährstoffen, aber reich an Zucker und Fett sind und wie sie unser Verlangen und unsere Stimmung beeinflussen können.
Verstehen wir die Mechanismen hinter Heißhunger und emotionalem Essen, können wir bewusstere Entscheidungen über unsere Ernährung treffen und ein gesünderes Leben führen. Lies zum Thema Heisshunger auch meinen anderen Blog Beitrag ( oder höre diesen als Podcast )
INHALT
- HEISSHUNGER ATTACKEN VERHINDERN
- WAS SIND HEIßHUNGERATTACKEN
- HEIßHUNGER VS HUNGER:
- APPETIT VS HUNGER
- MIAMI PHÄNOMEN IN DER PSYCHOLOGIE
- Ultra stark verarbeitete Lebensmittel | Ultra processed food:
- Wann bist du satt?
- Tyrosin ist die Lösung
- Der Unterschied zwischen Hunger und Heißhunger:
- AUSREICHEND SCHLAF REGULIERT LEPTIN
WAS SIND HEIßHUNGERATTACKEN
Stell dir mal vor: du sitzt bei einem schönen Abendessen, hast ein leckeres Gericht gegessen und dann bist du satt und brauchst einfach nichts mehr. Kein Verlangen nach einem Dessert.
Und wenn der Kellner kommt und fragt, ob jemand ein Dessert möchte kannst du einfach nicht nein sagen. Dein Verlangen auf das Dessert ist einfach zu groß.
Und genau das ist Heisshunger. Das ist kein normaler Hunger!
Heißhunger bezeichnet ein plötzlich auftretendes, intensives Verlangen nach spezifischen Nahrungsmitteln. Diese Gelüste können so stark sein, dass sie schwer zu kontrollieren sind und oft zu einem übermäßigen Konsum der gewünschten Lebensmittel führen.
Heißhunger unterscheidet sich von normalem Hunger dadurch, dass er in der Regel spezifisch, abrupt und drängend ist. So geht es beim Heißhunger meist um bestimmte Arten von Lebensmitteln, wie Süßigkeiten, fettige Snacks oder salzige Speisen.
Und wir verspüren ein starkes, oft unwiderstehliches Bedürfnis, sofort zu essen.
Gehen wir zurück in unsere Restaurant Situation: eigentlich bist du lecker satt. Aber du hast da dieses Verlangen. Und dieses Verlangen ist einfach zu stark. Es ist übrigens das gleiche, wie bei Alkohol und Drogen.
HEIßHUNGER VS HUNGER:
Heißhunger unterscheidet sich grundlegend von normalem Hunger: Es handelt sich um ein Verlangen, das stark durch das Belohnungssystem im Gehirn, insbesondere durch Dopamin, beeinflusst wird.
Im Gegensatz dazu ist Hunger ein natürliches Signal des Körpers, das den Bedarf an Nährstoffen anzeigt. Interessanterweise kann der menschliche Körper lange Zeit ohne Nahrung auskommen – manche Menschen fasten sogar über einen Monat lang. Es gibt ja auch religiöse oder kulturelle Praktiken, wie einen Fastenmonat, während dessen die Teilnehmer tagsüber ausschließlich Wasser zu sich nehmen und erst nach Sonnenuntergang essen. Solche Praktiken zeigen, dass der Körper sich anpassen kann und nicht ständig Nahrung benötigt.
Unser Körper gibt das Hormon Ghrelin frei, das als Hungerhormon bekannt ist und uns daran erinnert, zu essen.
Dieser Hormonspiegel schwankt im Tagesverlauf und sorgt dafür, dass wir zu bestimmten Zeiten hungrig werden. Deshalb haben manche Menschen morgens keinen Appetit, während andere nachts, unabhängig von der tagsüber konsumierten Nahrungsmenge, Hunger verspüren.
Dieser Zyklus ist also eine Art Erinnerung unseres Körpers. Aber so wie auch in anderen Situationen in unserem Leben müssen wir auch nicht sofort auf jedes Hungergefühl zu reagieren. Doch wir müssen uns endlich dessen bewusst werden, dass wirklich jedes Signal in unserem Leben eine Funktion hat.
APPETIT VS HUNGER
Jetzt haben wir grob definiert, was Heißhunger ist. Aber was ist dann Appetit?
Appetit ist das allgemeine Interesse an Essen.
Wenn wir krank sind, haben wir meistens keinen Appetit.
Ich glaube wir alle hatten schon Phasen in unserem Leben, in denen es uns nicht gut ging und wir uns krank fühlten. Vielleicht leidest du ja auch gerade unter Heuschnupfen und bist deswegen just in dem Moment nicht so hungrig.
Kennst du dieses alte Sprichwort: Zeig mir, was du isst und ich zeige dir, wer du bist. Dieses Zitat stammt von John Claude Severin, einem französischen Philosophen.
Dieses Zitat hat sehr viel Wahrheitsgehalt. Unser Leben wird (zumindest bei so vielen Menschen) von Essen bestimmt.
Wir haben uns angeeignet sehr ungesunde Sachen zu essen, Lieferdienste zu nutzen, Fast Food zu verzehren und viel Zucker und Alkohol zu konsumieren. Dank Lieferservice Spätis und Co steht uns heutzutage Essen ja auch 24h zur Verfügung; zumindest wenn man in einer großen Stadt wohnt.
MIAMI PHÄNOMEN IN DER PSYCHOLOGIE
Hast du schon mal was vom MIAMI Phänomen gehört?
Das MIAMI-Phänomen im Kontext des Heißhungers ist ein sehr interessantes Konzept, das sich mit der Psychologie und Physiologie des Heißhungers befasst.
MIAMI steht in diesem Fall für „Mood-Induced Abnormal Metabolic Intake“ und beschreibt ein Phänomen, bei dem emotionale Zustände wie Stress oder Traurigkeit abnormales Essverhalten auslösen, insbesondere das Verlangen nach und den Verzehr von hochkalorischen oder spezifischen Lebensmitteln.
Das MIAMI-Phänomen bietet einen Rahmen, um zu verstehen, wie emotionale Zustände direkt das Verlangen nach bestimmten Lebensmitteln beeinflussen können, was oft zu Heißhunger führt.
Wenn wir also all die süßen Lebensmittel essen, diese verarbeiteten Lebensmittel, die in der Natur nicht vorkommen, da passiert was in unserem Gehirn. Es finden tatsächlich kleine Dopaminexplosion statt; tag ein Tag aus.
Und das Problem ist: unser Gehirn verlangt nach immer mehr Dopamin, um die gleiche Dopaminausschüttung zu erreichen. Und ganz nebenbei verändert sich dabei auch noch unsere Stimmung und wir sind viel gereizter, als normal.
Zucker in der Natur entsteht anders, als der Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln.
So enthält ein Apfel Zucker; aber vor allem auch Wasser, Elektrolyte, Antioxidantien und Ballaststoffe.
Hochverarbeitete Lebensmittel entgegen enthalten eben keine Ballaststoffe und keine Vitamine, die dem Körper mitteilen könnten, dass wir gerade eben etwas gegessen haben.
Und dann sehnst du dich nach Schokolade, Chips und Co, gerade wenn du etwas gegessen hast, dass ultra verarbeitet war, wie Fast Food und Co.
Ultra stark verarbeitete Lebensmittel | Ultra processed food:
Aber was genau bedeutet ultra-stark verarbeitet?
Wenn Du die Nahrung nicht in deiner oder einer anderen Küche zubereiten kannst, weil die Zutaten keine natürlichen Lebensmittel sind, dann handelt es sich um stark verarbeitete Lebensmittel . Du kannst dieses Essen gar nicht selber auf genau diese Art und Weise nachkochen; das ist schlicht weg unmöglich.
Wir könnten eine gesündere und nicht so stark verarbeitete Variante selber kochen; aber nicht exakt die gleiche.
Die Nahrung wäre auch nicht so lange haltbar und wir könnten sie nicht monatelang in unserer Vorratskammer bunkern.
Negative Auswirkungen sehr stark verarbeitete Lebensmittel auf unsere psychische und physische Gesundheit.
Aber wenn wir ehrlich sind und uns diese ellenlagen Inhaltsstoffe Angaben durchlesen:
Wir wissen ja nicht einmal genau, was die einzelnen Zutaten bewirken in unserem Körper. Geschweige denn, dass wir sie verstehen.
Das Einzige was man bisher sicher weiß ist, dass Studien zeigen, dass der hohe Konsum solcher sehr stark verarbeiteten Lebensmittel mit negativen Auswirkungen sowohl auf die körperliche als auch auf die psychische Gesundheit verbunden ist.
So haben Studien gezeigt, dass eine Ernährung mit hohem Anteil an stark verarbeiteten Lebensmitteln mit einem erhöhten Risiko für Depressionen und Angstzustände verbunden sein kann.
Zum Beispiel fand eine Studie in der Zeitschrift „Public Health Nutrition“, dass Menschen, die eine große Menge an verarbeiteten Lebensmitteln konsumieren, ein höheres Risiko für Depressionen aufweisen.
Aber auch körperlich können solche Lebensmittel negative Auswirkungen auf uns haben, darunter ein erhöhtes Risiko für verschiedene chronische Krankheiten wie Herzkrankheiten, Typ-2-Diabetes und Adipositas.
Dies ist teilweise auf hohe Mengen an Zucker, gesättigten Fetten und Salz sowie auf einen Mangel an wichtigen Nährstoffen zurückzuführen.
Das ist schon krass. Und wir alle haben davon auch schon mehr als einmal gehört.
Aber dennoch essen immer noch so viele Menschen stark verarbeitete Lebensmittel und konsumieren Lebensmittel, deren Inhaltstoffe sie nicht verstehen.
Hochverarbeitete Lebensmittel können nicht nur zu stärkeren Entzündungen führen, sondern auch dazu , dass wir altern, was dann wiederrum zu Krebs, Diabetes und Herzerkrankungen führen kann.
Diese Art von Lebensmitteln kann uns traurig machen, ängstlich werden lassen und unsere Lebenserwartung verkürzen.
Dennoch genießen wir diese Lebensmittel; und viele von uns auch mehrfach die Woche.
Und auch unsere Kids ernähren immer mehr mittels hochverarbeiteten Lebensmitteln. Diese Lebensmittel sind einfach günstiger, sehr bequem für die Eltern und dazu auch noch stark beworben, was ihren hohen Konsum unter Kindern erklärt.
Wann bist du satt?
Weißt du eigentlich wirklich, wann du satt bist?
In meiner Arbeit mit den unterschiedlichsten Menschen bemerke ich immer wieder, dass viele Menschen gar nicht wissen, wann sie satt sind und sich eher überessen und das mit einem Gefühl des satt seins verbinden.
Wir haben verschiedene Hormone, die uns satt machen.
Da wäre zum einen das Hormon Leptin. Über das haben wir ja auch schon öfter in meinem Podcast gesprochen.
Das andere ist CCK (Cholezystokinin). CCK ist ein wichtiges Hormon, das im Verdauungstrakt produziert wird, vor allem im Dünndarm. Es spielt eine zentrale Rolle bei unserer Verdauung und hat eben auch Auswirkung auf unser Sättigungsgefühl.
Diese Hormone senden quasi Signale an unser Gehirn, dass wir mit dem Essen aufhören sollten.
Und wenn wir satt sind möchten wir bekanntlich nichts mehr essen. Allerdings kann dann der Heißhungermechanismus einsetzen; sprich du möchtest noch einen Nachtisch; aber eben kein Gemüse oder Salat mehr. Dann hast du keinen Hunger; dann hast du Heisshunger.
Das es eine Verbindung zwischen unserem Darm und unserem Gehirn gibt, davon hast du auf jeden Fall schon gehört, wenn du jede Woche meine Podcast hörst; aber selbst wenn nicht, ist es dir in der Zeitung oder den sozialen Medien mit Sicherheit schon begegnet.
Als Embryo sind diese beiden Organe miteinander verbunden und sie bewegen sich mit der Zeit von einander weg. Und wir wissen mittlerweile, dass eine Veränderung unserer Darmumgebung einen größeren Einfluss auf unser Gehirn hat, als wir jemals gedacht hätten.
Wenn du also Nahrung zu Dir nimmst kommt es zu einer Wirkung in deinem Darm, die direkt an Dein Gehirn weitergeleitet wird. Und Dein Gehirn sendet dann Signale zurück an deinen Darm.
Gerade in einer Welt, in der wir immer gereizter, erschöpfter und auch kränker sind ist es einfach so wichtig, darüber zu sprechen, welche Auswirkungen Essen auf unser Gehirn und den restlichen Körper haben kann.
Leider interessiert es viel zu wenige Menschen. Das erklärt meiner Meinung nach auch die Welt, in der wir gerade leben. Aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung.
Aber es ist schon witzig, oder sollte ich sagen, tragisch. Es werden so viele Nahrungsergänzungsmittel für Longjevity auf den Markt gebracht. Schönheitsoperationen und Botox haben Hochkonjunktur; aber auf das, was wir essen, achten die wenigsten.
Wenn die meisten Menschen an Essen denken, geht es – wenn überhaupt – um die Kalorien und die Makronährstoffe.
Sprich wieviel Protein hat mein Essen, wie viel Fett und wie viele Kohlenhydrate. Das wars.
Aber das es Dopamin Rezeptoren gibt und das diese unsere Hormone beeinflussen, darüber reden die wenigsten.
Wir sind so eine unglückliche Gesellschaft geworden und dabei wollen wir alle nur glücklich sein und geliebt werden. Und wir vergessen, dass unserer Ernährung auch unsere Stimmung beeinflusst. Wir denken, dass der ganze hochverarbeitete Kram uns glücklich macht. Dabei trügt der Schein. Wie so oft in unserem Leben.
Essen hat so eine Macht über uns. So hat eine neue Studie[1] aus Südaustralien herausgefunden, dass die Kombination aus Diät und Bewegung bei Depressionen 1,5-mal wirksamer war als die führenden Medikamente.
Das ist ein so wunderbares Forschungsergebnis, das allein durch Ernährung und Bewegung erreicht wird.
Dennoch leben wir in einer Welt, in der die Depressionen zunehmen, Menschen im kränker werden, mehr unter Angststörungen leiden und viele Menschen fettleibig sind.
Und das Gleiche gilt für Diabetes, für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Hören wir nicht zu? Sind wir zu bequem? Verschliessen wir die Augen vor der Wahrheit?
Wir haben – zumindest Stückweit- selbst die Kontrolle über unser Leben: über was und wie wir essen; wie oft und wie wir trainieren, wie viel wir uns im Alltag bewegen und wieviel tageslicht wir bekommen.
Aber wir sind auch oftmals einfach viel zu bequem, oder setzten falsche Prioritäten.
Tyrosin ist die Lösung
Aber welche Lebensmittel sind denn gut für uns, um unseren Dopaminspiegel wieder auszugleichen? Hier lautet die Antwort, die Lebensmittel, die einen hohen Gehalt an der Aminosäure Tyrosin haben.
Tyrosin ist die Vorstufe von L-DOPA im Gehirn. Und dann wird L-DOPA in Dopamin umgewandelt. So haben wir also Dopamin.
Hier ein paar Beispiele, von Lebensmitteln, die einen hohen Gehalt an Tyrosin haben:
- Käse: Besonders Parmesan ist reich an Tyrosin
- Sojaprodukte: Tofu, Tempeh und Sojaprotein sind gute pflanzliche Tyrosin-Quellen.
- Fleisch und Geflügel: Huhn, Truthahn und Rind sind ausgezeichnete Quellen für Tyrosin.
- Fisch: Lachs, Thunfisch und Kabeljau sind reich an dieser Aminosäure.
- Nüsse und Samen: Besonders Mandeln, Kürbiskerne und Sesamsamen enthalten viel Tyrosin.
- Eier: Eiweiß ist eine hervorragende Quelle für Tyrosin.
- Hülsenfrüchte: Linsen und andere Bohnen enthalten ebenfalls Tyrosin, wenn auch in geringeren Mengen als tierische Produkte.
Diese Lebensmittel kombinierst du am besten mit komplexen Kohlenhydraten, wie zum Beispiel: Süßkartoffeln, Kürbisse oder Quinoa.
Diese Kombi sorgt bei uns im Körper für eine Art Serotoninschub.
Du erinnerst dich an die Episode wo ich erklärt habe, was Serotonin ist? Falls nicht: Serotonin ist so zusagen unser Glückshormon, das uns auch entspannt.
Zudem ist Serotonin wichtig für unseren Schlaf, da es Melatonin sehr ähnlich ist.
Wenn du also mit Schlafproblemen zu kämpfen hast, teste mal abends diese Lebensmittel Kombi.
Viele Menschen hängen in einer Art Teufelskreis fest: und das leider nicht nur bei dem Thema Ernährung.
Auch in Beziehungen, egal ob zum Partner, oder zu Freunden; im Job.
Das Problem: entweder sie merken es gar nicht, oder sie nehmen es einfach hin. Schließlich ist nicht alles Gold was glänzt und Probleme, die gibt es ja überall.
Warum also den unbequemen Weg gehen und Dinge verändern.
Da lässt man lieber schön alles beim alten.
Diese Sehnsucht nach dem Glas Wein zum Feierabend; nach der Schokolade oder den Chips auf der Couch. So vielen Menschen geht es so. Aber das macht die Sache nicht besser. Nur weil es die Masse macht ist es nicht richtig!
Und es ist ja auch so lecker und irgendwie befriedigend: dieses cremige Stück Schokolade, dieser leckere und wirklich sehr gute Rotwein: oh mein Gott, wie gut das schmeckt. Das macht uns ganz glücklich und beseelt.
Aber dann kommt da vielleicht auch irgendwann das Gefühl der Reue; des Unwohlseins.
Dann bereut man vielleicht auch, was man da konsumiert hat.
Denn die Freisetzung von Dopamin aktiviert auch Nervenbahnen, die uns ein Gefühl von Unwohlsein und Unruhe vermitteln. Wir sind gereizt; schlecht gelaunt und treffen leider auch schlechte Entscheidungen, wenn wir ständig Dopamin aus Lebensmitteln, Videospielen oder Instagram freisetzen.
Wir leben in einer Welt, in der es tatsächlich zu einem Dopaminmangel kommt, man sich erschöpft fühlt unter Konzentrationsschwächen leidet und Desinteresse den Alltag beherrscht.
Der Unterschied zwischen Hunger und Heißhunger:
Wenn wir hungrig sind, werden Hungerhormone wie Ghrelin ausgeschüttet, die uns sagen, dass wir Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen sollen. Es ist die Art und Weise, wie wir in dieser Welt überleben. Heißhunger auf der anderen Seite hat auch mit dem Überleben zu tun, aber es sagt uns, dass wir uns für Lebensmittel mit hoher Wirkung entscheiden sollen.
Heißhunger wird durch die Aktivität von Lusthormonen beeinflusst und verläuft über einen eigenständigen neurochemischen Pfad, der nicht das Hungerhormon Ghrelin nutzt. Stattdessen ist Dopamin beteiligt, welches einen völlig anderen Bereich unseres Gehirns aktiviert. Hunger und Heißhunger sind daher zwei voneinander unabhängige Prozesse.
Nach einer Crash-Diät steigen sowohl unser Dopaminspiegel – was das Verlangen erhöht – als auch die Menge an Ghrelin, weil unser Körper wahrnimmt, dass wir nicht ausreichend essen, Mahlzeiten überspringen oder uns in einem signifikanten Kaloriendefizit befinden. Die Erhöhung beider Hormone führt dazu, dass die normalerweise getrennten Wege von Hunger und Heißhunger miteinander interagieren.
Menschen berichten oft, dass sie während einer Diät eine unkontrollierbare Lust auf Essen, insbesondere auf Süßigkeiten, verspüren. Dies ist nicht nur auf den körperlichen Hunger zurückzuführen, sondern auch auf ein starkes Verlangen, das schwer zu steuern ist.
Dopamin spielt eine zentrale Rolle bei der Motivation und Belohnung.
Unternehmen in der Lebensmittelindustrie, aber auch in den Bereichen Videospiele, Glücksspiel und Erwachsenenunterhaltung, nutzen das starke Einflusspotential von Dopamin. Es ist bekannt, dass Dopamin so wirkungsvoll ist, dass es uns veranlassen kann, unsere aktuellen Aktivitäten zu unterbrechen, um einem durch Dopamin ausgelösten Impuls nachzugeben – selbst wenn dies bedeutet, dass wir ins Auto steigen und dem Verlangen nachgeben müssen.
Oftmals wird das Hormon Leptin, das uns Sättigung signalisiert, von anderen intensiven Signalen überlagert, was das Erkennen des Sättigungsgefühls erschwert.
AUSREICHEND SCHLAF REGULIERT LEPTIN
Eine effektive Methode, die Sensibilität für Leptin zu verbessern, ist ausreichender Schlaf. Vielleicht hast DU schon einmal nach einer schlechten Nacht bemerkt, dass Dein Hungergefühl stärker ist als üblich. Tatsächlich kann sich Dein Leptinspiegel nach unzureichendem Schlaf um bis zu 33 % verringern, was zu einem verstärkten Hungergefühl führt. Im Gegensatz dazu führt eine Nacht mit gutem Schlaf dazu, dass Du Dich am nächsten Morgen ruhiger und zufriedener fühlst, was auf einen stabilen Leptinspiegel zurückzuführen ist.
Es ist essentiell, dass wir lernen, auf die Signale unseres Körpers zu hören. Unser Körper ist intelligent und kommuniziert ständig mit uns, doch oft sind wir zu sehr damit beschäftigt, selbst zu sprechen, anstatt zuzuhören. Diese Schwierigkeit, effektiv zuzuhören, kann in zwischenmenschlichen Beziehungen genauso problematisch sein wie im Umgang mit unserem eigenen Körper.
Leptin, ein Hormon, das uns hilft, Sättigung zu erkennen, spielt eine wichtige Rolle in der Art und Weise, wie wir unseren Hunger wahrnehmen. Eine Verbesserung der Leptin-Sensitivität kann daher einen positiven Einfluss auf unser allgemeines Wohlbefinden haben.
Eine weitere effektive Methode zur Steigerung der Leptinsensitivität ist die Aufnahme von mehr Omega-3-Fettsäuren. Diese ungesättigten Fette können nicht nur den Leptinspiegel verbessern, sondern auch die Signalübertragung von Cholecystokinin (CCK), einem weiteren Sättigungshormon, unterstützen. Die vermehrte Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren kann dazu führen, dass Menschen weniger Hunger verspüren und sich insgesamt zufriedener fühlen.
Obwohl Leptin viele Vorteile bietet, ist es derzeit nicht in Form einer Pille verfügbar, was die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung und eines gesunden Lebensstils unterstreicht, um die natürliche Produktion von Leptin zu fördern.
Und wollen wir nicht alle einfach nur zufriedener sein?
In der Diskussion über Möglichkeiten, das Sättigungsgefühl zu verbessern und übermäßiges Essen zu vermeiden, spielen Hormone wie GLP-1 (Glucagon-like Peptide-1) eine zentrale Rolle.
GLP-1 ist ein Hormon, das von unserem Darm freigesetzt wird, wenn wir essen und satt werden. Es ist dafür bekannt, das Sättigungsgefühl zu fördern und den Appetit zu reduzieren.
Medikamente wie Ozempic und andere GLP-1-Agonisten imitieren die Wirkung von natürlichem GLP-1, indem sie die Freisetzung dieses Hormons stimulieren, was zu einem erhöhten Sättigungsgefühl führt und somit das Risiko von Überessen reduziert.
Übrigens habe ich auch eine sehr interessante Episode über die Fett Weg Spritze veröffentlicht. Höre sie dir gerne an, wenn dich das Thema interessiert!
Diese Medikamente werden häufig zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und Übergewicht eingesetzt, weil sie neben der Reduzierung des Appetits auch den Blutzuckerspiegel verbessern können.
Aber zusätzlich zu medikamentösen Interventionen gibt es natürliche Methoden, die Produktion von GLP-1 zu fördern. Der Konsum von nährstoffreichen Lebensmitteln wie Nüssen, die regelmäßige Ausübung von Sport und eine ausreichende Schlafdauer können ebenfalls dazu beitragen, die Freisetzung von GLP-1 zu erhöhen.
Um das Problem des chronischen Überessens anzugehen, empfehlen Experten oft, schlechte Gewohnheiten durch gesündere Aktivitäten zu ersetzen. Beispielsweise könnte man nach einer Mahlzeit spazieren gehen statt sofort zu weiteren Snacks zu greifen.
Solche Verhaltensänderungen können langfristig dazu beitragen, den Appetit besser zu regulieren und ein gesünderes Essverhalten zu fördern.
Diese Ansätze bieten somit praktische Wege, um das natürliche Sättigungsgefühl zu verbessern und Überessen zu verhindern.
Sie könnten in der Tat die Basis für eine effektive, weniger medikamentöse Strategie im Umgang mit Übergewicht und Essstörungen darstellen.
Der Spaziergang nach dem Essen ist wirklich Gold wert. Probiere es einfach mal aus.
Es ist an der Zeit, dass wir unsere Gewohnheiten verändern.
Wir werden ständig süchtig nach Dingen, die uns zeitweise mit Dopamin belohnen. Das ist wie mit dem Glücksspiel: Du gewinnst nicht. Du versuchst es natürlich noch mal; schliesslich willst du unbedingt gewinnen. Irgendwann gewinnst du plötzlich: BOOM das ist die Dopamin Explosion in unserem Kopf. Und natürlich hörst du jetzt nicht auf; denn du willst ja mehr davon!
Das Problem ist : so wird dein Verlangen immer größer. Du sehnst dich irgendwann richtig danach.
Das ist Sucht. So wird man süchtig!
Die größte Dopaminausschüttung erfolgt immer, wenn wir eine zeitweilige Belohnung; zum Beispiel den Gewinn beim Glücksspiel, den Alkohol oder die Droge bekommen.
Hast du schon einmal etwas von Psychobiotika gehört?
Psychobiotika sind bestimmte Arten von Darmbakterien, die eine signifikante Rolle in unserem Wohlbefinden spielen könnten.
Forschungen haben gezeigt, dass die Zusammensetzung der Darmflora bei Menschen mit Depressionen oft ähnlich ist und sich von der bei generell glücklichen oder positiv gestimmten Menschen unterscheidet.
Diese Erkenntnis führt zu der Hypothese, dass die gezielte Modifikation der Darmflora durch Probiotika wie Prevotella und Lactobacillus positiv auf unsere Stimmung und unser Verlangen wirken könnte.
Prevotella ist eine Bakterienart, die in einigen Studien untersucht wurde, und Lactobacillus ist bereits bekannt für seine positiven Effekte auf die Darmgesundheit und möglicherweise auch auf die Stimmung.
Die Frage, ob man diese Bakterien zur Verbesserung der psychischen Gesundheit einnehmen sollte, ist spannend. Viele Menschen, die sich fragen, wie sie unerwünschten Heißhunger und Stimmungsschwankungen entgegenwirken können, könnten von einer solchen Behandlung profitieren.
Die Einsicht, dass man das Gehirn durch die Manipulation der Darmflora beeinflussen kann, eröffnet innovative Wege zur Verbesserung der mentalen Gesundheit und könnte ein Schlüssel sein, um den Teufelskreis des Verlangens zu durchbrechen.
Stark verarbeitete Lebensmittel können unsere Stimmung negativ beeinflussen und uns in einen Zyklus von Verlangen und Schuldgefühlen treiben.
Dies führt zu einem Gefühl der Kontrolllosigkeit. Bakterien in unserem Darm spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Diese Mikroorganismen zersetzen die Nahrung, die wir zu uns nehmen, und produzieren dabei Substanzen, die direkt mit unserem Gehirn kommunizieren. Diese Kommunikation kann Einfluss auf verschiedene psychische Zustände wie Depressionen, Angstzustände, Autismus, Parkinson und ADHS haben.
Die Verbindung zwischen Darm und Gehirn ist also wesentlich stärker, als wir früher annahmen. Unsere mentale Gesundheit hängt nicht nur von Therapien oder Medikamenten ab, die auf das Gehirn zielen, sondern auch von der Gesundheit unseres Darms. Interessanterweise beherbergt der Darm die Mehrheit unserer Neurotransmitter, einschließlich Dopamin und Serotonin. Diese werden durch Darmbakterien beeinflusst, die über Nervenbahnen, Hormone und kurzkettige Fettsäuren mit dem Gehirn kommunizieren.
Es ist sehr wichtig, die richtigen Bakterien in unseren Darm zu bringen, um die psychische Gesundheit zu fördern.
Das zeigt, wie komplex und eng die Beziehung zwischen dem, was wir essen, und unserem mentalen Wohlbefinden ist.
Wenn wir Nahrung in den Mund nehmen, versucht unser gesamter Magen-Darm-Trakt, die Nährstoffe herauszupressen und die Abfallstoffe auszuscheiden.
Ohne die dicke Schicht aus Darmbakterien, die bis zur Analöffnung vordringen, ist das nicht möglich.
Aber weißt du, was passieren würde, wenn wir die Bakterien dort nicht hätten? Wir würden unseren Körper ständig schädigen.
Diese dicke Schicht wird aber im Zuge der Modernisierung immer dünner. Und dann gibt es dort plötzlich Bereiche, die nicht einmal dünn sind.
Es ist fast leer und besteht nur aus unserer einzigen Schicht aus Darmzellen.
Und genau das passiert durch die Giftstoffe, die wir essen, die Lebensmittel, den Alkohol, die Antibiotika, das Ibuprofen, all den Mist, den wir alle essen und aufnehmen; und das ohne groß drüber nachzudenken, oder es als völlig normal abzustempeln.
Aber weißt du, was passiert, wenn diese Zellwände beschädigt werden? Du beginnst Probleme zu bekommen!
Wenn unsere Zellwand beschädigt ist reagiert unser gesamtes Immunsystem. Das kannst du ungefähr mit einer kleinen Schnittwunde am Finger vergleichen. Das tut einfach höllisch weh.
Das Immunsystem ist auf Alarmbereitschaft und meldet überall kleine Entzündungsreaktionen. Diese vielen kleinen Entzündungen werden dann zu einer Darmentzündung.
Wenn dir also dein Magen weh tut, wenn du zuvor zum Beispiel Brot oder Weizennudeln gegessen hast dann denke super viele Menschen, es hätte etwas mit dem Gluten zu tun. Ich kann dieses Essen nicht essen, ich kann jenes Essen nicht essen.
Aber hilft es hier ein Probiotikum zu nehmen?
Probiotika können tatsächlich helfen. Aber neben Probiotikum als Nahrungsergänzungsmittel ist es auch sehr wichtig, die Ernährung anzupassen und so unsere natürliche Darmflora zu unterstützen.
Zu deiner Ernährung sollten also reichlich Ballaststoffe und der Verzicht auf stark verarbeitete Lebensmittel gehören.
Probiotische Lebensmittel wie Joghurt, Kimchi, Kombucha und Sauerkraut können ebenfalls vorteilhaft sein, da sie natürliche Bakterien enthalten, die den Darm erreichen und dort gedeihen können.
Regelmäßiger Konsum von vier bis sechs Portionen solcher probiotischer Nahrungsmittel täglich kann effektiv die Anzahl der günstigen Bakterien im Darm erhöhen. Da das halt viele Menschen – inklusive meiner Person- nicht schaffen kann ein Probioktium hier sehr hilfreich sein.
Auch regelmäßige körperliche Bewegung wirkt sich positiv auf unsere Darmgesundheit aus, ähnlich wie ein Probiotikum. Sie fördert die Bildung von kurzkettigen Fettsäuren, die nicht nur entzündungshemmend wirken, sondern auch die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn unterstützen. Dies trägt zur allgemeinen Gesundheit des Darms bei und beruhigt gleichzeitig das Gehirn. Eine Kombination aus regelmäßiger Bewegung, gesunder Ernährung und gegebenenfalls der Einnahme von Probiotika bietet die besten Chancen, sowohl die Darmgesundheit als auch das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.
Die positive Veränderung deiner Stimmung kann besonders deutlich werden, wenn du auf eine Ernährung mit überwiegend Vollwertkost setzen und hochverarbeitete Lebensmittel weitestgehend meiden.
Dazu zählen übrigens auch Säfte aus dem Supermarkt.
Wusstest du, dass viele Säfte aus dem Supermarkt tatsächlich weniger Nährstoffe enthalten, als man erwarten könnte. Während des Herstellungsprozesses werden die Vitamine oft durch Hitze und lange Lagerzeiten reduziert. Zudem werden die Ballaststoffe, die in frischem Obst vorhanden sind, in den meisten Säften herausgefiltert. Ebenso werden die Ballaststoffe herausgefiltert. Und alles, was übrigbleibt, ist Wasser und Zucker.
Sei auch vorsichtig bei verarbeitetem Fleisch; denn im stark verarbeiteten Fleisch sind Zusatzstoffe drin.
Verarbeitetes Fleisch bezieht sich auf Fleischprodukte, die durch Salzen, Räuchern, Pökeln oder durch die Zugabe von Konservierungsstoffen behandelt wurden, um den Geschmack zu verbessern oder die Haltbarkeit zu verlängern. Zu den gängigen Beispielen gehören Wurstwaren, Schinken, Salami, Bacon und Hot Dogs. Diese Verarbeitungsmethoden können verschiedene Zusatzstoffe umfassen, darunter Konservierungsstoffe wie Nitrate und Nitrite, Geschmacksverstärker und weitere chemische Zusätze, die potenziell gesundheitsschädlich sein können. Es gibt Bedenken hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen dem regelmäßigen Konsum von verarbeitetem Fleisch und verschiedenen Gesundheitsproblemen, einschließlich erhöhtem Risiko für Herzkrankheiten und bestimmte Arten von Krebs.
Versuch es einfach mal 30 Tage lang. Die Ergebnisse werden dich positiv überraschen.
Du wirst nicht nur mehr Energie haben, sondern auch deine allgemeines Gesundheit wird sich verbessern.
Und keine Angst, falls du jahrelang eine eher ungesunde Ernährung hattest: es besteht Hoffnung.
Wenn du zum Beispiel 30 Tage lang auf Süßigkeiten verzichtest und auch auf zuckerhaltige Getränke und verarbeitetes Fleisch verzichtest und durch reichlich Gemüse und Obst ersetzt, kann dies signifikante Veränderungen in der Darmflora bewirken.
Du solltest es auf jeden Fall ausprobieren. Schließlich geht es um deine Gesundheit.
[1] https://bmcmedicine.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12916-017-0791-y